Bildung ist im Kontext der Digitalisierung geprägt von integrativen Bezügen: Fachdidaktische und mediendidaktische Konzepte entfalten ihre Wirkung im Zusammenhang mit digitaler Kompetenz. Um den Bildungsauftrag der Realschule in der digitalen Welt zu erfüllen, wird die realschulspezifische Schul- und Unterrichtsentwicklung verstärkt in den Blick genommen.
Das Vorhaben
Die Realschulen werden systematisch und wissenschaftlich fundiert bei ihrer Arbeit mit digitalen Medien und dem vernetzten Lernen im digitalen Zeitalter begleitet und unterstützt. Hierzu werden wurden regionale Netzwerke - Schwerpunkt-Realschul-Trios - eingerichtet.
Die Ziele
Ziel ist es, die lernförderlichen Potenziale der digital vernetzten Welt für die Realschulen verstärkt zu nutzen. Dazu zählen insbesondere die Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen als Teil des Schulentwicklungsprozesses, die Kommunikation und Kollaboration, die Anbindung an die Fachlichkeit bzw. Fachsystematik, das Sichtbarmachen des Lernprozesses, die Förderung des individuellen Lernens, die effiziente Nutzung der begrenzten Lernzeit, die flexible Gestaltung von Lernorten und -zeiten, die eigenverantwortliche und kreative Mediengestaltung, die allgemeine und individuelle Medienreflexion sowie die Stärkung der Lernmotivation.
Das Konzept
Jeweils drei Realschulen in regionaler Nähe schließen sich zu Schwerpunkt-Realschul-Trios zusammen - in ländlichen Gegenden sind auch Tandems möglich.
Die Schwerpunkt-Realschul-Trios wurden in drei Phasen bis zum Schuljahr 2022/2023 implementiert. Jede Phase, die ein Schuljahr umfasste, beinhaltete drei Meilensteine: eine Kick-off-Veranstaltung, ein regionales Netzwerktreffen und einen Jahresabschluss. Innerhalb einer Phase formulierte jede teilnehmende Realschule ihren schulspezifischen Entwicklungsauftrag und legte ihre Meilensteine für das Schuljahr fest. Grundlage dafür war das unten dargestellte Modell. Zum Jahresabschluss wurden weitere Realschulen in regionaler Nähe von der Schulverwaltung eingeladen, die Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Jahresaufträgen der Schwerpunk-Realschul-Trios wurden vorgestellt und diskutiert.
Die Begleitung
Multiprofessionell begleitet und qualifiziert wurden die Schwerpunkt-Realschul-Trios in jeder Phase von den Regionalstellen des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), unter Einbindung der jeweils zuständigen Staatlichen Schulämter sowie der Stadt- und Kreismedienzentren.
Um verlässliche Daten zu gewinnen, wurde die Implementierung der regionalen Netzwerke durch das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) evaluiert, sodass das Konzept auf wissenschaftlicher Basis weiterentwickelt wurden konnte. Eine Steuergruppe mit Expertinnen und Experten aus der Schulpraxis, dem ZSL, dem IBBW, dem Landesmedienzentrum, der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und der Schulverwaltung begleitete die Implementierung der Schwerpunkt-Realschul-Trios.
Das Modell
Damit Schul- und Unterrichtsentwicklung unter digitalen Aspekten gelingen kann, braucht es eine Grundlage, in der wesentliche Perspektiven und ihr Zusammenwirken aufgezeigt werden. Für das Vorhaben der Schwerpunkt-Realschul-Trios wurde deshalb das Modell „digital_p3“ (integrative Handlungskompetenzentwicklung von Lehrkräften in der digital vernetzten Welt unter Berücksichtigung von 3 Perspektiven) entwickelt.
Weitere Informationen zum Modell sind in der Broschüre in Kapitel 2 zu finden.
Quelle: Standl B. / Emmerling, N., 2020: digital_p3. Integrative Handlungskompetenzentwicklung von Lehrkräften in der digital vernetzten Welt unter Berücksichtigung von 3 Perspektiven.