Beteiligung als wesentliches Element einer lebendigen Demokratie muss für Mädchen und Jungen früh erlebbar und erfahrbar sein. Vor allem daraus erwächst eine grundlegende Motivation für junge Menschen, mitzureden, sich einzubringen und mitzugestalten.
Kinder und Jugendliche wollen nicht nur zur Demokratie „angestiftet“ werden, sondern brauchen vor allem verständige Begleiterinnen und Begleiter in Politik, Verwaltung und in der schulischen und außerschulischen Jugendbildung, die ihnen Mut machen für das Engagement „in eigener Sache“. Hierzu sind kinder- und jugendgerechte Formen der Kommunikation, eine partnerschaftliche Moderation der Interessen und kreative Strategien der Realisierung von Vorteil.
Beispiele zu interessanten Projekten für Einmischung, Mitarbeit und Teilnahme Jugendlicher bei und an Aktionen des öffentlichen Lebens befinden sich auf Jugendnetz Baden-Württemberg.
Nicht zuletzt mit Blick auf die Senkung des Wahlalters wurde zusätzlich gemeinsam mit dem Studienhaus Wiesneck, der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) und dem LSBR das Schülermentorenprogramm zur politischen Bildung Jugendlicher entwickelt. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Fahrten zu Gedenkstätten nationalsozialistischen Unrechts
Im Rahmen des Landesjugendplans fördert das Land Baden-Württemberg seit 1989 Studienfahrten zu Gedenkstätten nationalsozialistischen Unrechts mit bis zu 50 Prozent der förderfähigen Fahrtkosten. Die Fahrten sollen jungen Menschen ermöglichen, sich mit den Grauen des Nationalsozialismus und der totalitären Herrschaft und ihrer Folgen auseinanderzusetzen.
Die Förderung der Studienfahrten dient dazu, Schulklassen und Jugendgruppen die Möglichkeit zu geben, die Gedenkstätten nationalsozialistischen Unrechts vor allem in Baden-Württemberg zu besuchen. Fahrten zu anderen, insbesondere weiter entfernt gelegenen Gedenkstätten, können bei Vorliegen besonderer Gründe bezuschusst werden.
2023 wurden 475 Fahrten mit über 33.000 Jugendlichen und deren Begleitlehrkräften mit einem Gesamtbetrag von über 385.000 Euro gefördert. Die überwiegende Anzahl der Projekte wird von schulischen Gruppen durchgeführt.
Förderanträge können ganzjährig sechs Wochen vor der Studienfahrt an das jeweils zuständige Regierungspräsidium gerichtet werden.
Aktuelle Informationen über Gedenkstätten nationalsozialistischen Unrechts erhalten Sie über die Internetseite der Landeszentrale für politische Bildung (Gedenkstättenreferat) und den Landesbildungsserver.
Die Formulare für die Beantragung und den Verwendungsnachweis finden Sie ebenso wie die Teilnehmerlisten im Bereich Service unter „Anträge für Maßnahmen zur Förderung der Jugendbildung“.
Informationen zur Förderung von Gedenkstättenfahrten sind auch bei der Landeszentrale für politische Bildung oder direkt bei den Regierungspräsidien erhältlich.
Jugendstudie
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport führt seit 2011 regelmäßig eine Jugendstudie im Land durch. Die ersten fünf Studien wurden mit der Jugendstiftung Baden-Württemberg durchgeführt, seit 2022 erfolgt die Erhebung der noch einmal erweiterten Jugendstudie in Kooperation mit der Universität Stuttgart, nach wie vor auch unter Einbeziehung des Landesschülerbeirats (LSBR). Seit 2011 beteiligen sich stets über 2.000 Jugendliche, die zu Themen wie Schule, Freizeit, Werte, Politik, Umweltbewusstsein und Berufswünschen befragt werden. Die Studie hat für das Land eine große Bedeutung: Mit der Jugendstudie liegt eine einzigartige Befragung von Jugendlichen in diesem Umfang vor, an der zudem Jugendliche selbst über den LSBR an Konzeption und Durchführung beteiligt werden. Die Befunde der Studie liefern wichtige Grundlagen für jugendpolitische Maßnahmen. In verschiedenen Veranstaltungen wie den Jugendkonferenzen werden die Ergebnisse mit Partnerorganisationen, Schulen und Jugendlichen weiter vertieft.
Jugendstudie 2024
Die Jugendstudie 2024 wurde in den 9. Klassen in den Schularten Gymnasium, Realschule, Haupt- und Werkrealschule sowie Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg im Zeitraum Februar-Mai 2024 in Kooperation mit der Universität Stuttgart durchgeführt. Der Großteil der Befragten war zu diesem Zeitpunkt 14-16 Jahre alt. Die Erhebung erfolgte innerhalb einer Schulstunde mittels eines Online-Fragebogens. An der Studie haben 2.092 Schülerinnen und Schüler aus 86 Schulen teilgenommen. Themen der Jugendstudie 2024 sind Freizeitgestaltung, Engagement, Geld und Finanzen, Politik, gesellschaftliche und persönliche Herausforderungen, Klima und Zukunft, Kontrollüberzeugung als psychologisches Konzept, Schule und Zukunft.
Die Ergebnisse der Jugendstudie 2024 wurden Anfang 2025 veröffentlicht.
Weiterführende Angebote und Förderprogramme zur politischen Bildung
Planspiele, Exkursionen, Seminare, Fortbildungen, Publikationen u.v.m. - eine umfangreiche Sammlung zu den vielfältigen Angeboten und Förderprogrammen zur politischen Bildung für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler für den (außer)unterrichtlichen Einsatz in der Schule von Einrichtungen auf Landes-, Bundes- und Europaebene sowie nicht-staatlichen Trägern ist hier abrufbar.
Angebote politische Bildung Land (PDF, barrierefrei)
Angebote politische Bildung Bund (PDF, barrierefrei)
Angebote politische Bildung Europa (PDF, barrierefrei)
Angebote politische Bildung nicht-staatliche Akademien (PDF, barrierefrei)
Angebote politische Bildung nicht-staatliche Stiftungen (PDF)
Angebote politische Bildung nicht-staatliche Jugendarbeit (PDF, barrierefrei)