Der Qualipass ist ein Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, der Freudenberg Stiftung und des Landesarbeitsamtes Baden-Württemberg. Sie haben diese Dokumentenmappe entwickelt, in der Jugendliche ihre Praxiserfahrungen aus ganz unterschiedlichen Lernorten sammeln können. Platz ist hier für so ziemlich alles, was junge Leute zwischen 12 und 25 Jahren außerhalb des Unterrichts machen.
Praktika, Sprachkurse, Auslandsaufenthalte, Schülerinitiativen, Vereinsmitarbeit, Erfindungen, die eigene Band oder die Mithilfe in sozialen Einrichtungen sind nur einige Beispiele. Hier werden gezielt und nebenbei Qualifikationen vermittelt und erlernt. Das soll anerkannt und verwertbar gemacht werden. Dies geschieht über sogenannte Tätigkeitsnachweise, die dem Qualipass als Formblätter beiliegen oder im Internet heruntergeladen werden können. Mit diesem unkomplizierten Instrument wird das Engagement von Jugendlichen dokumentiert und beurteilt. Eine solche Rückmeldung hilft bei der Berufsorientierung, motiviert zu weiterem Engagement und ist für potentielle Arbeitgeber eine wichtige Ergänzung zum Schulzeugnis.
Der Qualipass ist ein freiwilliges Angebot, so dass auch die Nutzung in der Verantwortung der Jugendlichen selbst liegt. Unterstützt werden die Jugendlichen dabei durch die Jugendagenturen, die mittlerweile in jedem zweiten Stadt- und Landkreis eine regionale Kontaktstelle eingerichtet haben.
Seit 2002 kommt der Qualipass mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Sozialfonds und des Landes Baden-Württemberg in die Regionen. Seit 2009 gibt es den Qualipass - Bildungspass für Erwachsene als Fortführung des Qualipasses für Jugendliche und seit 2008 sogar eine bundesweite Sonderauflage. Mittlerweile sind fast 400.000 Qualipässe im Land verteilt.