Die Chance, Sprache und Kultur eines anderen Landes selbst kennenzulernen und eigene Erfahrungen zu machen, ist für Jugendliche eine prägende Erfahrung, die in einer globalisierten Welt immer stärkere Bedeutung gewinnt. Schüler- und Jugendaustausche sind eine persönliche Bereicherung und helfen, die Welt zu verstehen, den eigenen Blickpunkt zu verändern und offen zu sein für Neues.
Die Förderung von internationalen Jugendbegegnungen und Schüleraustauschen ist deshalb ein wichtiges Anliegen. Grenzüberschreitende Lernerfahrungen sind für alle Jugendlichen immer wichtiger, um Zukunftschancen zu haben. Faire Chancen sind nur auf Basis von Bildungsgerechtigkeit und der Möglichkeit zur Teilhabe realisierbar. Dabei helfen viele landesweit tätige Partner und regionale Behörden. Die jeweiligen Kontaktdaten finden Sie hier (PDF, barrierefrei).
Das Kultusministerium hat einen Leitfaden für internationale Schüler- und Jugendaustausche erstellt:
Leitfaden Internationaler Schüler- und Jugendaustausch in Baden-Württemberg (PDF, barrierefrei)
Checkliste zur Aufsichtspflicht im Schüleraustausch (PDF, barrierefrei)
Grenzüberschreitende Jugendaustauschprogramme
Das Land Baden-Württemberg unterstützt und fördert den internationalen Austausch baden-württembergischer Schülerinnen und Schüler und Jugendlicher mit nahezu allen Ländern weltweit.
Zusammengearbeitet wird insbesondere mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW), der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, Tandem (Tschechien) und ConAct (Israel).
Die Jugendstiftung Baden-Württemberg / Jugendbildung International informiert und berät Jugendliche, die ins Ausland und dort etwas lernen oder sich engagieren wollen - im sozialen oder kulturellen Bereich oder im Umweltschutz.
Jugendbildung International informiert Multiplikatoren/-innen der internationalen Jugendarbeit über Neuigkeiten und Fördermöglichkeiten.
1. Schülergruppenaustausch mit Frankreich
Der deutsch-französische Schülergruppenaustausch spielt nach wie vor in den Beziehungen zwischen den beiden Staaten eine entscheidende Rolle. Vor allen anderen Begegnungs- und Kooperationsbereichen erreicht er nicht nur den größten Umfang, sondern auch die weitesten Bevölkerungsschichten. Mehrere tausend Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg nehmen pro Jahr an einem Klassenaustausch teil. Im Gegenzug kommen junge Franzosen nach Baden-Württemberg. Während das DFJW Zuschüsse für einen großen Teil der Schülerinnen und Schüler leistet, trägt das Land die Reisekosten der Begleitlehrkräfte.
Ansprechpartnerinnen für den deutsch-französischen Schülergruppenaustausch:
Stuttgart
Luisa Maute
Tel.: 0711 904-17135
Luisa.Maute@rps.bwl.de
Karlsruhe
Birgit Hornung
Tel.: 0721 926-4614
Birgit.Hornung@rpk.bwl.de
Freiburg
Heike Lübben
Tel.: 0761 208-6091
Heike.Luebben@rpf.bwl.de
Tübingen
Michaela Schaible
Tel.: 07071-757-2167
Michaela.Schaible@rpt.bwl.de
2. Individualschüleraustausch mit Frankreich
Eine große Bedeutung hat der Einzelschüleraustausch mit Frankreich, wobei die Programme teilweise durch das DFJW unterstützt werden. Er wird für Baden-Württemberg über die Deutsch-Französische Schüler- und Jugendbegegnungsstätte Breisach als Vorortstelle des Kultusministeriums abgewickelt. Die Vorortstelle hilft bei der Vermittlung von französischen Austauschpartnern und unterstützt die Lehrkräfte, Familien und Jugendlichen während des Austauschs.
Im Gegenzug nimmt die deutsche Familie einen französischen Jugendlichen für die gleiche Dauer auf.
Folgende Programme stehen zur Auswahl:
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler im Bewerbungsschuljahr 9. Klasse
- Dauer: jeweils 6 Monate
Austauschprogramm „Brigitte-Sauzay“
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der im Bewerbungsschuljahr 8.–10. Klasse (Sonderfall / Ausnahme: 11. Klasse, sofern nicht Kursstufe)
- Dauer: jeweils 3 Monate (davon mindestens 6 Wochen Schulbesuch; Klasse 8: Verkürzung auf 2 Monate möglich)
Austauschprogramm „2x8 Wochen“
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der im Bewerbungsschuljahr 7.–10. Klasse (Sonderfall / Ausnahme: 11. Klasse, sofern nicht Kursstufe)
- Dauer: jeweils 2 Monate (davon mindestens 6 Wochen Schulbesuch)
Austauschprogramm „2x4 Wochen“
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der im Bewerbungsschuljahr 7.–10. Klasse (Sonderfall / Ausnahme 11. Klasse / sofern nicht Kursstufe)
- Dauer: jeweils 4 Wochen (davon mindestens 3 Wochen Schulbesuch)
Austauschprogramm „2x2 Wochen“ mit der Region Alsace
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der im Bewerbungsschuljahr 7.–10. Klasse
- Dauer: jeweils 2 Wochen während der Schulzeit im Gastland
3. Drittortbegegnungen deutscher und französischer Schulklassen in Breisach
Le Centre franco-allemand de rencontres scolaires en tiers-lieu de Vieux-Brisach
Bei Drittortbegegnungen treffen sich deutsche und französische Klassen nicht wie üblich an ihren jeweiligen Heimatorten, sondern an einem dritten Ort. Das birgt viele Vorteile! Die Deutsch-Französische Schülerbegegnungsstätte Breisach ist ein solcher Ort und befindet sich in der Jugendherberge Breisach, die malerisch direkt an der Grenze zu Frankreich mit Blick auf den Rhein liegt und speziell für die Durchführung von deutsch-französischen Drittortbegegnungen konzipiert wurde. Die geographische Lage und die Räumlichkeiten der Begegnungsstätte bieten neben einem umfangreichen Material (Filme, Sketche, Spiele etc.) die ideale Voraussetzung für eine vielfältige zweisprachige Begegnung.
Bei der pädagogischen und organisatorischen Planung eines solchen Austauschs stehen den Lehrern ein französischer und ein deutscher Koordinator zur Seite. Sie können z. B. Themen zur Programmgestaltung nennen, digitalisierte Informationen zu Unternehmungen in der Oberrheinregion und deutsch-französische Arbeitsmaterialien zusenden, zweisprachige Erkundungsspiele zur Verfügung stellen sowie Kontakte zu Partnern in der Region vermitteln (Erlebnispädagogik, Firmen, grenzüberschreitende Institutionen, französische Institutionen). Darüber hinaus können sie auch bei der Suche nach einer Partnerklasse beraten.
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) bietet ab vier Projekttagen eine Förderung für derartige deutsch-französische Drittortbegegnungen an. Informationen hierzu finden Sie auch unter den Richtlinien .
Kontakt
Deutsch-Französische Schülerbegegnungsstätte
Jahnstr. 1
79206 Breisach
drittort@dfsbegegnung.org
+49-(0)7667 906288
Weiterführende Links
Internationale Begegnungen baden-württembergischer Schülergruppen mit jungen Menschen aus den Staaten Mittel- und Osteuorpas können aus Mitteln des Landesjugendplans bzw. im Falle Polens aus Mitteln des Deutsch-Polnischen Jugendwerks gefördert werden.
Ansprechpartnerinnen für Schülerbegegnungen mit den MOE-Staaten bei den Regierungspräsidien:
Stuttgart
Christina Eidher-Scorza
Tel.: 0711 904-17134
christina.eidher-scorza@rps.bwl.de
Karlsruhe
Karina Werli
Tel.: 0721 926-4484
Karina.Werli@rpk.bwl.de (Polen)
Regina Dietz
Tel.: 0721 926-4507
Regina.Dietz@rpk.bwl.de (sonstige MOE-Staaten)
Freiburg
Sandra Feisst
Tel.: 0761 208-6100
Sandra.Feisst@rpf.bwl.de
Tübingen
Waltraud Dattler
Tel.: 07071 757-2169
waltraud.dattler@rpt.bwl.de
Das Deutsch-Polnische Jugendwerk fördert schulische und außerschulische Begegnungen zwischen jungen Menschen aus Deutschland und Polen: Von „klassischem“ Schulaustausch mit Aufenthalt in Gastfamilien, gemeinsamem Unterricht und Freizeitprogramm bis hin zu Begegnungen an einem Drittort oder Praktikumsaufenthalten. Austauschprojekte können in unterschiedlichen Fächern und zu allen Themen organisiert und dem Profil der Schule, der Schülerschaft und der Region angepasst werden: Das DPJW und zahlreiche Bildungsstätten unterstützen Schulen dabei inhaltlich und finanziell. Als Breitenförderer hilft das DPJW bei der Suche nach einer passenden Partnerschule in Polen und begleitet Lehrer/-innen bei der Antragstellung sowie ihrer ersten Schulbegegnung. Neben Vor-Ort-Begegnungen werden auch hybride und Online-Projekte gefördert.
Für Organisatorinnen und Organisatoren bietet das DPJW Fortbildungen, Seminare und Publikationen sowie individuelle Beratungen.
Mehr Informationen zum Förderangebot: www.dpjw.org
Kontakt und Angebote für Schulen: www.dpjw.org/schule
Der Internationale Schüleraustausch gewährt Schülerinnen und Schülern aller Schularten Einblicke in andere Kulturkreise und fördert den Fremdsprachenerwerb. Einzelschüleraustauschmaßnahmen werden seit 2006 durch die Schüleraustauschorganisation AFS Interkulturelle Begegnungen e. V. durchgeführt. Deutsch-Französische Schüleraustausche werden von der deutsch-französischen Schülerbegegnungsstätte Breisach durchgeführt. Beide Organisationen arbeiten in Kooperation mit dem Kultusministerium.
Die Schüleraustauschorganisation AFS Interkulturelle Begegnungen e. V. organisiert seit über 60 Jahren weltweiten Schüleraustausch. Auch im Schuljahr 2023/2024 werden durch AFS Interkulturelle Begegnungen e. V. wieder individuelle Austauschprogramme durchgeführt. Angeboten werden dreimonatige Programme mit einer breiten Auswahl von Ländern (zum Beispiel Argentinien, Irland, Spanien oder Südafrika).
Beim Schüleraustausch Baden-Württemberg handelt es sich um verschiedene Programme, in denen Schülerinnen und Schüler und ihre Familien interkulturelle Erfahrungen sammeln können. Die Schülerinnen und Schüler gehen für einen Zeitraum von etwa drei Monaten ins Ausland, wo sie in einer Gastfamilie leben und die Schule besuchen. Ebenso kann die Familie der Schülerinnen und Schüler ein Gastkind für die gleiche Zeitspanne in Deutschland aufnehmen. Eine Gegenseitigkeit ist keine Voraussetzung. Es ist aber wünschenswert, dass Familien, deren Kinder ins Ausland reisen, auch Gastfamilie werden.
Bewerben können sich Schülerinnen und Schüler aller Schularten aus Baden-Württemberg, die bei Programmstart zwischen 14 und 18 Jahre alt sind.
Mehr Informationen zu den Programmen, Preisen sowie die Bewerbungsunterlagen gibt es unter www.schueleraustausch-bw.de
Kontakt:
AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.
Am Born 19
22765 Hamburg
040 399222-0
info@afs.de
Jugendbildung durch Jugendaustauschmaßnahmen dient der Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein. Als besonderer Ausdruck dieser Bemühungen sind die Aktivitäten der „Arbeitsgruppe Jugend“ der deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz – ORK – zu sehen. In dieser Arbeitsgruppe arbeiten Vertreter der Regierung und Verwaltung der Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Jura und Solothurn sowie des französischen Staates, der Région Grand Est, und der Collectivité européenne d'Alsace (CeA) zusammen. Die Arbeitsgruppe initiiert und fördert grenzüberschreitende Begegnungen und Projekte sowie die Mobilität von Kindern, Jugendlichen und Fachkräften der Kinder- und Jugendarbeit und stärkt die Identifikation mit dem gemeinsamen Lebensraum „Oberrhein“.
Mit der „Projektförderung im Jugendbereich“ der ORK stehen Mittel zur Finanzierung grenzüberschreitender Jugendprojekte sowie zur Übernahme von Reise- und Aufenthaltskosten von Jugendlichen, die sich im Rahmen der trinationalen Zusammenarbeit in den Gremien der ORK, in Jugendprojekten und Einrichtungen der grenzüberschreitenden Jugendbeteiligung engagieren zur Verfügung. Der Expertenausschuss gewährleistet die vereinbarungsgemäße Vergabe der Mittel. Antragsberechtigt sind Jugendliche selbst sowie Träger der außerschulischen Jugendbildung im Mandatsgebiet der ORK, die ein grenzüberschreitendes Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 25 Jahren verwirklichen wollen.
Kontakt:
Vorsitz AG Jugend:
Leonie Wallisch (E-Mail: leonie.wallisch@regbas.ch)
Vorsitz Expertenausschuss und Ansprechpartnerin Projektförderung:
Tom Bösche (E-Mail: Tom.Boesche@rpf.bwl.de)
Vier Motoren für Europa
1988 wurde auf Initiative von Baden-Württemberg ein Verbund mit den Partnerregionen Baden-Württembergs in Europa, nämlich Katalonien, Rhône-Alpes und Lombardei, unter der Bezeichnung „Vier Motoren für Europa“ gebildet. Durch diese Partnerregionen wird seit mehr als 20 Jahren aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und ihres unverwechselbaren kulturellen Profils ein eigenständiger Beitrag zur europäischen Integration unterhalb der nationalstaatlichen Ebene geleistet.
Im Bereich „Jugend“ werden seit 2002 von den „Vier Motoren“ zu verschiedenen Themen modellhafte Jugendworkcamps veranstaltet und durchgeführt.
Sport
Der sportliche Austausch erfolgt in Absprache mit dem Kultusministerium über die entsprechenden Sportfachverbände. Hier finden auf der Ebene der Vier Motoren Jugendsportwettkämpfe in verschiedenen Sportarten statt.
Ansprechpartner:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Thouretstr. 6
70173 Stuttgart
poststelle@km.kv.bwl.de