Jugend

Jugendbegleiter-Programm

Im Jugendbegleiter-Programm arbeiten Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Vereine, Organisationen und viele weitere Personen gemeinsam an der Bildung und Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen.

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Schülerinnen und Schüler und eine Lehrerin mit Trommeln

Das Jugendbegleiter-Programm in Baden-Württemberg ist eine Erfolgsgeschichte. Am Programm nimmt rund die Hälfte aller öffentlichen Schulen in Baden-Württemberg teil.

Ziel des Programms ist es, öffentlichen Schulen über ein Budget die Möglichkeit zu geben, außerunterrichtliche Bildungs- und Betreuungsangebote von freiwillig Engagierten nach dem jeweiligen Bedarf einzurichten, um somit mehr Lern- und Lebenserfahrung den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen. Die Themenbereiche in den Kooperationsschulen sind vielfältig und bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, verschiedene Tätigkeitsfelder, lokale Vereine oder Freizeitmöglichkeiten kennenzulernen.

Zusätzlich können Schulen ein Kooperationsbudget beantragen, wenn sie mit außerschulischen gemeinnützigen Organisationen innerhalb des Jugendbegleiter-Programms kooperieren.

Das Programm

Jugendbegleiterinnen und Jugendbegleiter realisieren in unserem Land ehrenamtlich weit über 35.000 Stunden Angebote in der Woche und sind damit zu einem wesentlichen Stützpfeiler in der Schullandschaft geworden.

Der Ausbau der Ganztagsschule als Lern- und Lebensort, mit dem Ziel einer ganzheitlichen Bildung und einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Eltern, ist ein Schwerpunkt der Bildungspolitik der Landesregierung. Bildung, Betreuung und Erziehung sind nicht nur Aufgaben der Eltern und der Schule, sondern liegen in der Verantwortung der ganzen Gesellschaft. Eine Grundintention des Jugendbegleiter-Programms ist es deshalb, die Öffnung von Schulen für die Mitarbeit außerschulischer Partner und ehrenamtlich Tätiger zu fördern.

Das Jugendbegleiter-Programm bildet eine Brücke zwischen Lebensraum Schule, Menschen aus dem lokalen Umfeld und Vertreterinnen und Vertretern von Institutionen und Einrichtungen, die an der Gestaltung der Schule mitwirken wollen. Es ist ein ideales Instrument, um aktive Bürgerbeteiligung in der bildungspolitischen Arbeit zu ermöglichen und eine thematische Vielfalt in die Schulen zu tragen, die weit über die traditionellen unterrichtlichen Angebote hinausgeht.

Es ist Ziel der Landesregierung, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Schule zu gestalten. Dabei ist uns das freiwillige Engagement der Beteiligten ein besonderes Anliegen. Wir setzen auf die Ideen der Bürgerinnen und Bürger, Eltern, Lehrkräfte und Kommunen und unterstützen sie dabei, kreative Konzepte unter Berücksichtigung der jeweiligen Erfordernisse vor Ort umzusetzen.

Steckbrief

Das Jugendbegleiter-Programm unterstützt Schulen bei der Entwicklung eines auf die konkreten lokalen Begebenheiten und Bedürfnisse abgestimmten Bildungskonzepts.

  • Abhängig von der Anzahl der angebotenen Wochenstunden im Rahmen des Programms erhalten Schulen Fördermittel. Zusätzlich können Schulen ein Kooperationsbudget beantragen, wenn sie mit mindestens einer außerschulischen gemeinnützigen Organisation kooperieren.

    Das Förderbudget staffelt sich wie folgt:

Stundenzahl

Grundbudget

Kooperationsbudget

Summe

4 - 10 2.500 Euro 500 Euro 3.000 Euro
11 - 20 4.500 Euro 500 Euro 5.000 Euro

21 - 40

5.000 Euro

1.000 Euro

6.000 Euro

41 - 60

6.000 Euro

1.500 Euro

7.500 Euro

Ab 61

7.000 Euro

1.500 Euro

8.500 Euro

  • Für Sachkosten sowie für Fortbildungs- und Koordinierungskosten können jeweils maximal bis zu 20 % des Grundbudgets abgerechnet werden.
  • In jedem Schulhalbjahr müssen mindestens 4 Zeitstunden pro Woche durch Jugendbegleiterinnen und Jugendbegleiter angeboten werden, um eine Förderung zu erhalten.
  • Jugendbegleiter-Angebote finden verlässlich für mindestens ein Schulhalbjahr statt. 14-tägige Angebote sind nur im Rahmen von Teamlösungen möglich.
  • Die Mindestgruppengröße beträgt insgesamt fünf Schülerinnen und Schüler.

Unterstützung

Die Jugendstiftung Baden-Württemberg setzt das Programm im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport um und ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Programmumsetzung, Richtlinien und Rahmenvereinbarungen.

Praxiserfahrung und Unterstützung aus erster Hand erfahren Sie von den Multiplikatoren im Jugendbegleiter-Programm. Diese erfahrenen Schulleiterinnen und Schulleiter sind seit Jahren im Jugendbegleiter-Programm aktiv und geben ihre Erfahrungen und nützlichen Tipps gerne an andere Schulen weiter. Die Jugendstiftung vermittelt den Kontakt zu einem Multiplikator in Ihrer Nähe unter jugendbegleiter.de/Kontakt/.

Kooperationspartner im Rahmen des Jugendbegleiter-Programms in Ihrer Region und Schullandschaft finden Sie über unsere „Lokalen Bildungsnetzwerke“ oder direkt über die „Ansprechpartner Kooperation im Schulischen Umfeld“ an Ihrem Staatlichen Schulamt.
Die Broschüre „Freiwillige gewinnen - Neue Konzepte für die Arbeit an Schulen“ bündelt einige der im Jugendbegleiter-Programm gesammelten Erfahrungen und Lösungswege und hilft bei der Gewinnung von Jugendbegleitern vor Ort. Diese Broschüre finden Sie im Servicebereich der Seite des Jugendbegleiter-Programms. Dort finden Sie auch alle wichtigen Unterlagen und Vorlagen zur Abwicklung des Programms, ebenso die Antragsformulare für neue Jugendbegleiter-Schulen.

Hilfestellungen für die Praxis von den ersten Schritten bis zu detaillierten finanziellen und rechtlichen Fragen erhalten Sie zielgruppenspezifisch auf den Seiten von www.jugendbegleiter.de.

Fakten aus der aktuellen Jugendbegleiter-Evaluation

  • Aktuell engagieren sich über 18.000 Jugendbegleiterinnen und Jugendbegleiter an fast 2.000 Jugendbegleiter-Schulen.
  • Die Jugendbegleiterinnen und Jugendbegleiter bieten über 35.000 Betreuungsstunden à 60 Minuten pro Schulwoche im Rahmen des Programms an.
  • Fast 50 Prozent aller Jugendbegleiterinnen und Jugendbegleiter stammen aus der älteren Schülerschaft.
  • 95 Prozent der Schulleitungen bewerten die Grundidee als positiv bis sehr positiv.

Entstehung und Entwicklung

Am 14. Februar 2006 wurde die Rahmenvereinbarung zum Jugendbegleiter-Programm unterzeichnet. Neben Land und den drei kommunalen Landesverbänden haben sie rund 80 Vereine, Verbände, Kirchen und andere Organisationen unterzeichnet.

Das war der Startschuss zur Modellphase des Jugendbegleiter-Programms, die mit 248 Modellschulen begann und auf großes Interesse stieß. Zum Schuljahr 2011/2012 ging das Jugendbegleiter-Programm von der Modell- in die Regelphase über, einhergehend mit einer Erhöhung der finanziellen Mittel und der Einführung eines Kooperationsbudgets für die intensivere Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schulen und gemeinnützigen Vereinen und Institutionen. Das Jugendbegleiter-Programm wird seit Beginn im Februar 2006 regelmäßig jährlich evaluiert und weiterentwickelt. Knapp 2.000 Schulen nehmen am Jugendbegleiter-Programm teil, zahlreiche Neueinsteiger kommen jährlich ins Programm hinzu.

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