FAQs - Häufige Fragen zum Grammatikrahmen
Neben dem Rechtschreibrahmen stellt der Grammatikrahmen ein weiteres wichtiges Element zur Stärkung der Grundkompetenzen Lesen und Schreiben dar.
Er unterstützt im mündlichen wie schriftlichen Bereich den Aufbau und die Verwendung grammatisch korrekter Ausdrucksweisen und der sprachlichen Analyse und Interpretation von Texten. Er hilft, das sprachliche Ausdrucksvermögen in seiner Wirkung zu reflektieren und zu erweitern, um einen bildungssprachlichen Standard mit dem Ziel einer größtmöglichen Teilhabe an der Gesellschaft zu sichern.
Er dient auch der terminologischen Vereinheitlichung von der Grundschule bis zum Ende des Sekundarstufe I, sodass ein kontinuierlicher Aufbau über die Schularten und die Niveaustufen hinweg gewährleistet ist. Lehrkräfte der auf der Grundschule aufbauenden Schularten können nahtlos an die Inhalte der Grundschule anknüpfen und auf diesen aufbauen.
Der Grammatikrahmen richtet sich an alle Lehrkräfte an allgemein bildenden Schulen der Klassen 1 bis 10, die das Fach Deutsch unterrichten. Ihr Auftrag ist es, die Inhalte des Grammatikrahmens im Deutschunterricht gemäß den Zielen eines integrativen Deutschunterrichts umzusetzen.
Der Grammatikrahmen ist bildungsplanunabhängig und daher bildungsplanüberdauernd. Ein weiterer Mehrwert ist, dass die durchgängige spiralcurriculare Verteilung des Inhalts der Grammatik auf die Klassen 1 bis 10 unmittelbar erkennbar ist. In einem ausführlichen Glossar werden die im Grammatikrahmen verwendeten Termini erläutert.
Dadurch werden eine einheitliche Verwendung und ein gezielter Einsatz über die Schulen und Schularten hinweg gesichert.
Der Grammatikrahmen ist von den Klassenstufen 1/2 bis zu den Klassenstufen 9/10 spiralcurricular aufgebaut. Ab der Sekundarstufe sind verschiedene Niveaustufen ausgewiesen. Dabei sind besonders die Verbindungen zum Rechtschreibrahmen inhaltlich und curricular berücksichtigt. Der Grammatikrahmen ist nach den Gebieten Wort, Wortgruppe, Satz geordnet.
In der konkreten Ausführung folgt der Grammatikrahmen dem Schema des Rechtschreibrahmens: Er hat er einen zweispaltigen Aufbau mit Inhalten und Beispielen in der linken Spalte und Hinweisen und Verfahren in der rechten Spalte. Ergänzt wir diese Darstellung durch zwei Übersichten: eine Übersicht nach grammatischen Bereichen und eine nach Klassenstufen.
Der Grammatikrahmen sagt an keiner Stelle, mit welcher Unterrichtsmethodik unterrichtet werden soll. Das bleibt ganz in der Hand der Lehrkräfte. Wie die Inhalte in andere Arbeitsbereiche des Deutschunterrichts integriert und wie dabei die Inhalte für die Schülerinnen und Schüler transparent gemacht werden können, ist Aufgabe eines Schulcurriculums und des konkreten Unterrichts.
Der Grammatikrahmen ist keiner besonderen grammatischen Theorie verpflichtet. Die Ansätze, die sich in ihm finden, stehen im Dienste der drei im Grammatikrahmen genannten didaktischen Ziele: Sprachaufbau und Sprachausbau, Propädeutik sowie Sprachbewusstheit. Um diese Ziele zu erreichen, werden die Inhalte operationalisiert und es werden die Strategien (Verfahren, Proben, Tests) angegeben, mit denen die Ziele erreicht werden können.
Das Feldermodell findet sich ab der Sekundarstufe (unter Satz und Satzglieder) als Methode der Sprachbetrachtung. Es wird dort eingesetzt, wo es hilft, die Struktur deutscher Sätze einfach und durchschaubar darzustellen.
Der Grammatikrahmen, der fünf Jahre später als die Bildungspläne Deutsch herausgegeben wurde, ist im Bereich Grammatik sehr viel konkreter als der Bildungsplan. Analog zum Rechtschreibrahmen gilt: Im Falle von terminologischen, fachlichen oder curricularen Differenzen zwischen dem Bildungsplan und dem Grammatikrahmen ist wegen des durchgängigen Curriculums der jeweiligen Regelung des Grammatikrahmens Vorrang zu geben.
Aus Kapazitätsgründen kann der Grammatikrahmen nicht an alle Interessierten in gedruckter Form versandt werden. Er ist auf der Homepage des Kultusministeriums eingestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie können Ihn auch hier als PDF herunterladen.