Zusammenarbeit mit Eltern
Elternbildung soll grundsätzlich die besonderen Fähigkeiten von Eltern stärken, an der Schulgestaltung sowie der Erziehung und Bildung der Schülerinnen und Schüler in der Schule partizipierend mitzuwirken. Neben institutionalisierten Formen auf der Grundlage von Rechts- und Verwaltungsvorschriften haben sich vielfältige informelle Kooperationsformen zwischen Elternhaus und Schule herausgebildet.
Die Gemeinnützige Elternstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Schulen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zur Zusammenarbeit mit Eltern.
Elternmentorenschulung für Eltern mit Migrationshintergrund bzw. Interkulturell ausgerichtete Kurse
Die Elternstiftung bietet Schulungen für Elternmentoren an. Interkulturelle Elternmentoren sollen ganz speziell die Zusammenarbeit zwischen Schule und Familien mit Migrationshintergrund stärken. Dafür kommen insbesondere Mentoren mit eigenem Migrationshintergrund in Frage, jedoch auch Personen ohne einen solchen, die in diesem Bereich tätig werden wollen.
Pilotprojekt "Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus" (Eltern-Lehrkraft-Tandems als Soziokulturelle Mittler)
Mit den Eltern-Lehrkraft-Tandems wird die Intention verfolgt, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus zu intensivieren und nachhaltig zu verankern. Die Elternstiftung schult die Eltern-Lehrkraft-Tandems und unterstützt sie bei der Arbeit an den Schulen.
Aus den bisher gesammelten Erfahrungen in diesem Projekt entstand eine Handreichung. Ziel dieser Handreichung ist es, Gelingensfaktoren der Elterneinbindung aus Sicht der teilnehmenden Schulen und der Elternstiftung zu verdeutlichen. Sie enthält eine Vielzahl an praktischen Beispielen, die die Möglichkeiten einer guten Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus facettenreich illustriert und zum Nachahmen anregen möchte: Handreichung
Netzwerk für interkulturelles Lernen und Arbeiten an Schulen (NikLAS)
Interkulturelle Qualifizierung
In den Klassenzimmern ist kulturelle Vielfalt schon lange eingezogen und immer mehr Lehrpersonen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit eigener Migrationsbiografie gehören zu den Schulteams. In dieser kulturellen Vielfalt, die hohe Sensibilität und interkulturelle Kompetenz verlangt, muss sich die Professionalisierung der pädagogischen Arbeit in allen Schulen und kulturellen Einrichtungen weiter entwickeln.
Von "Migranten machen Schule" zu "NikLAS"
Wie können die multikulturellen Kompetenzen gestärkt werden; wie können die Erfahrungen, Einsichten und Anregungen von interkulturell erfahrenen Personen im Unterricht und im Schulleben zur kollegialen Qualifizierung genutzt werden? Mit diesen Fragen startete die Landeshauptstadt Stuttgart 2006 die Initiative "Migranten machen Schule".
Das Kultusministerium erweiterte die Initiative 2012 zu "Regionale Netzwerke zur interkulturellen Öffnung von Unterricht und Schule in Baden-Württemberg" und dehnte sie auf das ganze Land aus. Aus den vorhandenen Netzwerken wurde 2014 das "Netzwerk für interkulturelles Lernen und Arbeiten an Schulen (NikLAS)", das den Schwerpunkt besonders auf die interkulturelle Arbeit in allen Einrichtungen der Bildung legt.
Ziele
Die Ziele des Netzwerkes sind u.a.: Sensibilisierung für die kulturspezifischen Besonderheiten der Schüler/innen und ihrer Eltern; Unterstützung der Entwicklung einer Willkommenskultur an den Schulen; Austausch und Qualifizierungsmöglichkeiten zur Förderung der interkulturellen Kompetenz; Sensibilisierung für besondere Kompetenzen und Möglichkeiten von Lehrkräften mit Migrationshintergrund.
Netzwerke in der Region
Die regionalen Netzwerke sind an die Staatlichen Schulämter angegliedert und wirken nach regionalen Gegebenheiten und arbeiten produktiv im Netzwerk oder in Kleingruppen.
Zum Mitwirken eingeladen sind Menschen mit und ohne Migrationsbiografie aus dem Bereich Bildung, sowie Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten und aller Fächer, pädagogische Mitarbeiter/innen, außerschulische Partner, Akteure der Lehrerbildung aus Staatlichen Seminaren und Hochschulen.
Sommerschulen in Baden-Württemberg
In Sommerschulen des Kultusministeriums sollen Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf die Chance erhalten, ihre schulischen und sozialen Kompetenzen bestmöglich weiterzuentwickeln. Sie sind gekennzeichnet durch eine Kombination von schulischem Lernen in den Kernfächern und sportlichen, musischen, naturwissenschaftlichen und kulturellen Elementen im ergänzenden Freizeitbereich mit außerschulischen Partnern. Seit dem Jahr 2011 können sich alle allgemein bildenden Schulen beteiligen.
Kooperation mit den Generalkonsulaten
Das Kultusministerium unterstützt gemeinsam mit den Generalkonsulaten die regionale Zusammenarbeit, etwa bei Informationsveranstaltungen in deutscher und türkischer / italienischer Sprache. Beispielsweise entstand ein Leporello in türkischer Sprache "Grundschule, Beratungsgespräche - Impulse für Eltern und Lehrkräfte", das beim Türkischen Generalkonsulat Stuttgart angefordert werden kann.