Für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes ist die kulturelle Jugendbildung von herausragender Bedeutung. Sie ist wichtiger Teil der Allgemeinbildung. Der Bildungsprozess der Kulturellen Bildung ist an die Künste gebunden. Tanz und Musik, Spiel und Theater, kreatives Schreiben und Lesen, Bildende Kunst, Zirkus, neue und alte Medien sind in der Kulturellen Bildung Reflexions-, Kommunikations- und Gestaltungsmittel, die Welt als Ausdruck menschlicher Kultur wahrzunehmen, sie mit kreativer und sozialer Phantasie neu zu deuten, sie sinnlich-konkret zu begreifen und zu verändern.
Kulturelle Bildung bezeichnet den ästhetisch-künstlerischen Prozess, sich lernend, handelnd und verändernd mit dieser Welt auseinanderzusetzen. Sie erschließt jungen Menschen die Teilhabe am kulturellen Leben der Gesellschaft und fördert kognitive, emotionale und kreative Kompetenzen.
Gleichzeitig trägt Kulturelle Bildung zur Persönlichkeitsentwicklung bei, vermittelt Werte, fördert Urteilskraft und Wahrnehmungs- und Kommunikationsfähigkeit, die Entwicklung eines ästhetischen Bewusstseins sowie die Fähigkeit zu Toleranz und sozialem Verhalten.
Das Kultusministerium fördert Projekte der kulturellen Jugendbildung. Seit dem Schuljahr 2013/2014 existiert vom Kultusministerium initiierte und finanzierte Schülermentoren-Programm „Kulturstarter“. Dieser Qualifizierungskurs für kulturinteressierte Schülerinnen und Schüler ab dem 14. Lebensjahr möchte diese befähigen, als Schülermentoren an ihrer Schule im Bereich der kulturellen Bildung eigenverantwortlich Aufgaben zu übernehmen und beispielsweise Kulturprojekte zu initiieren.
Stiftung kulturelle Jugendarbeit
Die Stiftung kulturelle Jugendarbeit ist eine gemeinsame Stiftung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, der Heidehof Stiftung, der BARMER und der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Die Stiftung dient der Förderung der Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen und fördert seit ihrer Gründung im Jahre 2000 die Kreativität von Kindern und Jugendlichen.
Sie hat die Aufgabe, die kulturelle Jugendarbeit im Zusammenwirken verschiedener Träger vor Ort - zum Beispiel öffentlicher und privater Schulen, Jugendkunstschulen, Musikschulen, Jugendhäusern, Vereinen, Jugendverbänden und anderen Jugendorganisationen - zu unterstützen.
Dies geschieht in Form von Wettbewerben der Stiftung oder durch Unterstützung von Einzelprojekten.
Wettbewerbe und Projektförderung
Die „Stiftung kulturelle Jugendarbeit“ prämiert mit dem Wettbewerb „Glücksmomente – Kreative Kooperationsprojekte“ künstlerische und kulturelle Schulprojekte, die in Kooperation mit außerschulischen Kooperationspartnern im Schuljahr 2023/24 umgesetzt werden. Der Wettbewerb ist eine Initiative der Stiftung Kulturelle Jugendarbeit, des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und wird gefördert durch die Karl Schlecht Stiftung (KSG). Die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Baden-Württemberg übernahm die Umsetzung des Wettbewerbs.
„Der Wettbewerb regte Kinder und Jugendliche an, künstlerisch kreativ zu werden und sich mit Fragen wie „Was ist mein Glück?“ oder „Wie findet man sein Glück?“ auseinanderzusetzen. Die außerschulischen Kooperationspartner waren freiberufliche Kunst- oder Medienschaffende oder kulturelle Organisationen und Institutionen wie beispielsweise Kulturvereine, Jugendkunstschulen oder Museen. Aus 115 Einreichungen wurden die Preisträgerprojekte ermittelt, die aus allen künstlerischen Sparten kamen: Podcast, Theater, Video, Malerei, Kreatives Schreiben, Performances, Skulpturen.
Rund 180 Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und Kooperationspartner nahmen am 14. Oktober 2024 bei der Preisverleihung im JES – Junges Ensemble Stuttgart ihre Preise entgegen. Frau Kultusministerin Schopper übergab die Preise und würdigte die Projekte: „Das große Engagement der Schulen freut mich sehr. Sie haben sich mit mehr als hundert Einsendungen am Wettbewerb beteiligt und sich in Projekten über viele Wochen und Monate hinweg künstlerisch-kreativ mit dem Thema Glück auseinander. Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte haben gebastelt, gemalt, musiziert, Theaterstücke geschrieben und aufgeführt, Videos gedreht, kreativ mit der Sprache gespielt, den Schulhof oder das Schulgebäude verschönert – um nur einige Beispiele zu nennen. Ein besonderer Dank gilt den außerschulischen Partnern, die sich in den Projekten mit engagiert und den kulturellen Bildungsweg der Schülerinnen und Schüler mit ihren externen Impulsen begleitet haben.“
Herr Frank Henssler von der Karl Schlecht Stiftung erklärte dazu: „Wir engagieren uns für kulturelle Bildung, weil wir wissen, wie sehr das Lernen über, mit und durch Kunst und Kultur, die Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen befördert.“
In jeder Klassenstufe wurde ein 1. Preis in Höhe von 1.500 Euro, ein 2. Preis in Höhe von 1.200 Euro und ein 3. Preis in Höhe von 900 Euro vergeben.
Die Preisträgerschulen
Klassenstufe 1-4
1. Platz: TraumRäume – RaumTräume, Grundschule Rudolf-Magenau, Hermaringen
Kooperationspartner: Kinder & Kunst in Heidenheim e. V.
Die Kinder wurden zu Architekten und bauten ihre eigenen Glücks(t)räume, die in einer Ausstellung im Schloss Heidenheim bewundert werden konnten.
2. Platz: Kunsttage am SBBZ, SBBZ Zell, Harmersbach
Kooperationspartner: Förderverein Zeller Kunstwege
Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler erarbeiteten mit den Kindern Bilder, Skulpturen und Performances, die im Kurpark in Zell präsentiert wurden.
3. Platz: Die Reise durchs Märchenland, Grundschule Kreuzäcker, Schwäbisch Hall
Kooperationspartner*in: Jennifer Sittler (Theaterpädagogin) Freilichtspiel Hall
Gesammelte Glückmomente wurden in einem Theaterstück verarbeitet und aufgeführt, u. a. auch der wilde Tanz der Lebensfreude.
Klassenstufe 5-8
1. Platz: Glücksmosaik - Eine Spurensuche, Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium, Stuttgart
Kooperationspartnerin: Nina Schmidt, Lindenmuseum Stuttgart
Die Mosaik-AG ist ein inklusives Setting, das Begegnungen schafft. Unter dem Motto Glück wurde gemalt, gedruckt, geschrieben, experimentiert, um sich so verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen anzunähern.
2. Platz: Auf der Suche nach dem wahren Glück, Adalbert-Stifter-Realschule, Schwäbisch Gmünd
Kooperationspartner: Internationales Schattentheater Museum Schwäbisch Gmünd, Jugendkunstschule und Theaterschule Schwäbisch Gmünd
Ein fächerverbindendes Projekt über die Fächer D, BK, Sport und Musik. Es wurden Glücksmärchen geschrieben, Schattenfiguren entwickelt, Kulissen gebaut und eine Glücks-Tanz-Percussion einstudiert. Beim Schulfest wurden die Schattenspiele und auch die Tanz-Percussion aufgeführt.
3. Platz: Glücksmomente, St. Dominikus Mädchengymnasium, Karlsruhe
Kooperationspartner: Tobias Zapp SWR
Podcast zum Thema Glücksmomente, bei dem u. a. die selbsternannte Bundesministerin für Glück und Wohlbefinden zu ihrer Meinung befragt wurde.
Klassenstufe 9-13
1. Platz: Der Schatz des Martin Gerbert, Martin-Gerbert-Gymnasium, Horb
Kooperationspartner*in: Drehbuchautorin Carolin Schröter und Musiker Fabian Manenti
Filmprojekt von der Drehbuchentwicklung bis zum fertigen Krimi, an dessen Ende ein Schatz gefunden wird.
2. Platz: Die Allrounder, Schule Günterstal, SBBZ Geistige Entwicklung, Freiburg
Kooperationspartner: Jugendkunstschule im Jugendbildungswerk Freiburg
Die Jugendlichen lernten unterschiedliche künstlerische Techniken kennen und kamen im wöchentlichen Turnus in die Ateliers, um zu malen, zu zeichnen, zu drucken und zu modellieren. Abgeschlossen wurde das Projekt mit einer großen, öffentlichen Vernissage im Haus der Jugend.
3. Platz: Glück entsteht durch Teilen von Glück, Fichte-Gymnasium Karlsruhe
Kooperationspartner: burundikids e.V.
Die Partnerschule in Burundi und die siebten Klassen des Fichte-Gymnasiums haben kreativ ihr eigenes Glück dargestellt und sich darüber ausgetauscht.
Insbesondere werden Projekte der kulturellen Jugendarbeit gefördert, die innovative Formen der Partizipation und Integration bei den Kooperationen vor Ort aufweisen.
Kriterienkatalog für die Behandlung von Anträgen auf Einzelprojektförderung (PDF)
Antragsformular Siftung kulturelle Jugendbildung (WORD)
Anträge sind auf dem Postweg an das Kultusministerium zu stellen:
Stiftung Kulturelle Jugendarbeit
c/o Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
Thouretstraße 6
70173 Stuttgart