Leistungssport hat einen besonderen Platz in unserer Gesellschaft. Top-Athletinnen und Top-Athleten sind für viele Menschen Vorbilder, weil sie die Tugenden und Werte einer demokratischen und zivilen Gesellschaft glaubwürdig und erfolgreich verkörpern. Leistungswille und Teamgeist, Fairness und Integrität wirken über den Sport hinaus anziehend und motivierend. Baden-Württemberg versteht sich als Sportland und eine besondere Rolle nimmt die duale Karriere aus Schule und Leistungssport talentierter Sportlerinnen und Sportler ein.
Eliteschulen des Sports, Eliteschulen des Fußballs und Partnerschulen der Olympiastützpunkte haben bei der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport eine besondere Bedeutung. Diese halten besondere pädagogische Maßnahmen vor, um eine duale Karriere aus Schule und Leistungssport für Sporttalente vereinbar zu machen. Konkrete Maßnahmen sind beispielsweise die Beurlaubung vom Unterricht für Lehrgangs- und Wettkampfmaßnahmen der Sportverbände, Trainingskorridore am Vormittag, Nachführung von Unterricht in kleinen Gruppen und das Angebot flexibler Klausurtermine sowie die Wahrnehmung von Nachterminen, sofern „das schulische Großereignis" Abschlussprüfung terminlich mit einem sportlichen Großereignis wie beispielsweise Olympische und Paralympische Spiele, Welt- oder Europameisterschaften kollidiert. Seit dem Schuljahr 2016/2017 haben Elite- und Partnerschulen zudem die Möglichkeit, im Rahmen eines Schulversuchs eine Schulzeitstreckung für Toptalente für eine bessere Vereinbarkeit von Schule und Sport durchzuführen (individuelle Schulzeitstreckung der Sekundarstufe I, individuelle Schulzeitstreckung der Sekundarstufe II, strukturelle Schulzeitstreckung). Aktuell nehmen rund zehn Schulen an den Schulversuchen teil.
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport unterstützt Eliteschulen des Sports und Partnerschulen der Olympiastützpunkte in ihrer Arbeit. In Abstimmung mit dem Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) und insbesondere den Laufbahnberaterinnen und Laufbahnberatern der Olympiastützpunkte werden jedes Schuljahr bedarfsgerecht auf Grundlage der sog. Partnerschulabfrage rund 28 Deputate (728 Anrechnungsstunden) für die pädagogische Betreuung der Kaderathletinnen und Kaderathleten an die Elite- und Partnerschulen vergeben.
Folgende Schulen in Baden-Württemberg halten besondere Maßnahmen für die Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport für Kaderathletinnen und Kaderathleten in den vom LSVBW geförderten Sportarten sowie für besonders begabte Sporttalente vor.
Schulen im Verbund der Eliteschule des Sports Stuttgart
- Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule
- Linden-Realschule
- Merz-Schule Stuttgart
- Schickhardt-Gymnasium
- Wirtemberg-Gymnasium
Schulen im Verbund der Eliteschule des Sports Freiburg
- Rotteck-Gymnasium
- Staudinger Gesamtschule
- Max-Weber-Schule
Schulen im Verbund der Eliteschule des Sports Furtwangen
- Otto-Hahn-Gymnasium mit Realschulzug
- Robert-Gerwig-Schule
Schulen im Verbund der Eliteschule des Sports Karlsruhe
Schulen im Verbund der Eliteschule des Sports Heidelberg
- Helmholtz-Gymnasium
- Johannes-Kepler-Realschule
- Willy-Hellpach-Schule
- Julius-Springer-Schule
Schulen im Verbund der Eliteschule des Sports Mannheim
- Ludwig-Frank-Gymnasium
- Integrierte Gesamtschule
Schulen im Verbund der Eliteschule des Sports Tauberbischofsheim
- Gewerbliche Schule
- Kaufmännische Schule
- Matthias-Grünewald-Gymnasium
- Schulzentrum am Wört - Realschule und Werkrealschule
Informationen zu den Schulen in den Verbünden der Eliteschulen des Fußballs in Baden-Württemberg sind hier zu finden.
Darüber hinaus gibt es in Baden-Württemberg über 20 Partnerschulen der Olympiastützpunkte, die Sporttalente mit denselben pädagogischen Maßnahmen wie Eliteschulen des Sports und Eliteschulen des Fußballs bei der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport unterstützen.
OSP Freiburg
- Realschule Titisee-Neustadt
- Oken-Gymnasium Offenburg
- Gymnasium Isny
OSP Rhein-Neckar
- Leibniz-Gymnasium Östringen
- Tulla-Realschule Karlsruhe
- Realschule am Rennbuckel
- Schloss-Schule Ilvesheim
- Schlossgymnasium Künzelsau
OSP Stuttgart
- Gustav-Stresemann-Gymnasium Fellbach-Schmiden
- Otto-Hahn-Gymnasium Ostfildern-Nellingen
- Riegelhofschule Realschule Ostfildern-Nellingen
- Otto-Hahn-Gymnasium Ludwigsburg
- Gottlieb-Daimler-Realschule Ludwigsburg
- Graf-Soden-Realschule Friedrichshafen
- Graf-Zeppelin-Gymnasium Friedrichshafen
- Geschwister-Scholl-Schule Tübingen
- Gymnasium Ebingen
- Gymnasium Balingen
- Anna-Essinger Gymnasium Ulm
- Anna-Essinger Realschule Ulm
- Gymnasium Unterrieden Sindelfingen
- Hans-Baldung-Gymnasium Schwäbisch-Gmünd
- Stitftung Urspringschule Schelklingen
- Max-Planck-Gymnasium Heidenheim
Trainingsortnahe Einstellung von aktiven und ehemaligen (Para-)Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern sowie Trainerinnen und Trainern mit Verbandsanbindung
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport kann jährlich bis zu zehn Stellen für Lehrkräfte an aktive und ehemalige (Para-)Spitzensportlerinnen und -sportlern sowie Trainerinnen und Trainer mit Verbandsanbindung vergeben, die über eine vollständige Lehramtsausbildung verfügen. Das Einstellungsverfahren für diese Personengruppe dient der trainingsortnahen Einstellung für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Leistungssport. Diese Form der Einstellung ist aktiven (Para-)Sportlerinnen und Sportlern vorbehalten, die sich aktuell als geförderte Nationalkaderathletinnen und -athleten auf internationale Meisterschaften wie Europameisterschaften, Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele und Paralympics vorbereiten sowie zudem ehemaligen (Para-)Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern und Trainerinnen und Trainern mit Verbandsanbindung, die maßgeblich in die Förderung des Spitzensports in Baden-Württemberg eingebunden sind.
Weiterführende Informationen
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Thouretstr. 6
70173 Stuttgart
Steffen.Elser@km.kv.bwl.de