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Medienbildung

Medienbildung zählt heute zu den zentralen Schlüsselqualifikationen, über die junge Menschen verfügen müssen, um sich angemessen in unserer Mediengesellschaft bewegen zu können.

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Nahaufnahme von Tablets an denen gearbeitet wird

Kinder und Jugendliche wachsen heute mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien auf, jedoch ohne, dass sie diese automatisch durchschauen. Dementsprechend muss die schulische Medienbildung die Medien- und Kommunikationskompetenz in vielfältiger Weise fördern.

Dazu gehören folgende Bereiche:

  • Reflektiertes Auswählen und Nutzen von Medienangeboten
  • eigenes Gestalten und Verbreiten von Medienbeiträgen
  • Verstehen und Bewerten von Mediengestaltungen
  • Erkennen und Aufarbeiten von Medieneinflüssen
  • Durchschauen und Beurteilen von Bedingungen der Medienproduktion und Medienverbreitung

In den Bildungsplänen 2016 wurde die Medienbildung in Baden-Württemberg als eine von sechs übergeordneten Leitperspektiven verbindlich eingeführt. Neben dem Lernen mit Medien wurde damit auch dem Lernen über Medien ein zentraler Stellenwert eingeräumt.

Weiterentwicklung der Leitperspektive Medienbildung hin zur Leitperspektive Leben und Lernen in einer digitalisierten Welt (LP LDW)

Die Leitperspektive Medienbildung wird im Zuge der Bildungsplanreform weiterentwickelt, um den Bedürfnissen und sich ändernden Herausforderungen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden.

Die rasant fortschreitenden technischen Entwicklungen bieten dabei bekanntermaßen viele Vor-, aber auch einige Nachteile. Negative Auswirkungen durch Hatespeech, Fake News und die verstärkte Verbreitung problematischer Schönheitsbilder stehen positiven Effekten wie einer besseren Vernetzung, Möglichkeiten des kreativen Ausdrucks und vielfältigen Informationsformen gegenüber. Kinder und Jugendliche wachsen zwar mit Informations- und Kommunikationstechnologien auf, dadurch ist aber nicht automatisch sichergestellt, dass sie auch durchschauen, wie die Technologie funktioniert, was mit den eigenen Daten passiert oder auch welche Auswirkungen das eigene Nutzungsverhalten haben kann.

Dies und die Annäherung an die KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ sowie dem Ergänzungspapier „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“ (LDW) ergeben einen zukunftsgerichteten Schritt in Richtung einer umfassenden Bildung für die digitale Welt.

Die wesentlichen Ziele der Leitperspektive LDW sind, Lernende auf eine selbstbestimmte und kritisch reflektierte Teilhabe an einer digital geprägten Gesellschaft vorzubereiten. Die Schule spielt dabei eine wichtige Rolle, indem sie junge Menschen zu digitaler Resilienz und aktiver Teilhabe befähigt, damit sie technologische Entwicklungen verstehen, reflektieren und im Sinne einer demokratischen Gesellschaft mitgestalten können.

Die Leitperspektive zielt darauf ab, überfachliche digitale Kompetenzen systematisch aufzubauen und die umfassende Persönlichkeitsbildung im digitalen Zeitalter in den Mittelpunkt zu stellen. Durch diese Leitperspektive wird eine Haltung der Kultur der Digitalität gefördert, die von kritischer Reflexion, Wertschätzung und demokratischer Verantwortung geprägt ist.

Aktualisierung der bisherigen Handlungsfelder

Im Folgenden werden die alten und neuen Handlungsfelder der Leitperspektive gegenübergestellt:

Alt:

Leitperspektive Medienbildung (LP MB)

Neu:

Leitperspektive Leben und Lernen in einer digitalisierten Welt (LP LDW)
(1) Mediengesellschaft (1) Die Medien und Mediengesellschaft analysieren, reflektieren und mitgestalten
(2) Medienanalyse
(3) Information und Wissen (2) Informationen sammeln, verstehen und bewerten
(4) Kommunikation und Kooperation (3) Im digitalen Raum kommunizieren, kooperieren und gemeinsam handeln 
(5) Produktion und Präsentation (4) Digitale Produkte entwickeln, gestalten und präsentieren
(6) Jugendmedienschutz (5) Im digitalen Raum verantwortungsvoll handeln sowie sich und andere schützen
(7) Informationelle Selbstbestimmung und Datenschutz
(8) Informationstechnische Grundlagen (6) Digitale Werkzeuge, Problemlösestrategien und algorithmisches Denken für das eigene Lernen nutzen
   

Im Referenzrahmen für die Digitalen Kompetenzen von Lehrkräften „DigCompEdu-BW“ (direkt zur Broschüre geht es hier) finden sich in Kompetenzbereich 6 weitere konkrete Anforderungen an die notwendigen digitalen Kompetenzen Lernender, auf die sich die Länder seiner Zeit in der Kultusministerkonferenz (KMK) verständigt haben und bei deren Erwerb Lehrkräfte unterstützen sollen.

Mit der Leitperspektive LDW und dem DigCompEdu BW werden somit die Anforderungen an Lehrkräfte und Lernende mit den Angeboten der Lehrkräftefortbildung verzahnt.

Vorgehen zur Umsetzung

Im November 2025 wird die Leitperspektive Leben und Lernen in einer digitalisierten Welt (LP LDW) erstmals in den Entwurfsfassungen verschiedener Fachpläne einzusehen sein. Alle Fachpläne, die ab 2026 in Kraft gesetzt werden, basieren anschließend auf der weiterentwickelten LP LDW und lösen die alten Verweise auf die Leitperspektive Medienbildung ab.

Das Ziel ist, die Bedürfnisse und Herausforderungen der Lernenden in den Fokus zu rücken und sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler optimal auf die Anforderungen der digitalen Welt vorbereitet werden. Dies ermöglicht die Weiterentwicklung der LP LDW sowie die Einführung des neuen Pflichtfachs „Informatik und Medienbildung“. Alle Informationen zum Fach finden Sie hier.

Mit der Einführung des neuen Fachs gehen weitreichende Änderungen einher, bspw. werden der Basiskurs Medienbildung 5 und Informatik 7 im neuen Fach aufgehen und Themen wie KI ein wichtiger Bestandteil.

Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ)

Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) bildet gemeinsam mit Stadt- und Kreismedienzentren an rund 50 Standorten im Land den Medienzentrenverbund. So stehen in ganz Baden-Württemberg kompetente Ansprechpartnerinnen und -partner für Medienbildung direkt vor Ort zur Verfügung. Dieser Verbund bietet pädagogische sowie technische Beratung und Weiterbildung, bildungsplanbezogene, fachlich begutachtete Medien sowie Support für schulische Computernetzwerke. Zudem stehen die Medienzentren den Schulen in technischen Fragen im Zusammenhang mit der Beschaffung und dem Einsatz von Geräten für den Medieneinsatz zur Seite und verleihen Medientechnik wie Tablets, Laptops, Beamer usw. Das Online-Portal www.lmz-bw.de bietet Interessierten Zugang zu den Angeboten des Landesmedienzentrums sowie vielfältigen Fachinformationen zu Themen der Medienbildung und des Jugendmedienschutzes.

Angebote des LMZ im Überblick

Mit Hilfe der Netzwerklösung für schulische Computernetze „paedML“ (pädagogische Musterlösung) des LMZ lassen sich schulische Geräte, Passwörter, Zugänge, Internetnutzung, Bildschirme, Tastaturen und Softwareverteilung sicher und geschützt steuern. Lösungen gibt es auf Basis von Linux, Windows oder Novell.

Das LMZ und die Medienzentren stellen Lehrerinnen und Lehrern aller Schularten die zentrale Mediathek „SESAM“ zur Verfügung. Hier können Lehrkräfte Unterrichtsmaterial und Medien wie Filme oder Bildsammlungen nach Themen, Fächern und Klassenstufen recherchieren und nutzen. Die Medien werden von Begutachtungskommissionen geprüft.  

An den Medienzentren stehen Verleihgeräte wie z.B. Projektionstechniken, Kameras, Tablets oder Notebooks bereit. Die Medienzentren bieten darüber hinaus pädagogische sowie technische Beratung und Weiterbildung sowie Support für schulische Computernetzwerke.

Als Teil der Initiative MedienFokus BW (vormals Kindermedienland) der Landesregierung setzt das LMZ medienpädagogische Programme zur Stärkung der Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen um. In Jugendmedienschutz-Projekten wie z.B. „Bitte Was?! Kontern gegen Fake und Hass“ lernen Schülerinnen und Schüler, Falschmeldungen zu erkennen und setzen sich aktiv und kreativ gegen Hass im Netz ein.

Mentorenprogramme des LMZ verfolgen den Peer-to-Peer-Ansatz, indem Wissen an gleichaltrige Mitmenschen weitergegeben wird. Die Media Peer Academy hilft jungen Menschen, Medienkompetenz zu erwerben und dieses Wissen an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler weiterzugeben. Das Eltern-Medienmentoren-Programm verfolgt dasselbe Ziel aus Elternsicht. Stark nachgefragt sind auch Programme und Schulungen für Seniorinnen und Senioren (z. B. Senioren-Medienmentoren).

Des Weiteren gibt es Workshops und Veranstaltungen zur Mediennutzung und zum Schutz von Jugendlichen sowie eine eigens dafür vorgesehene Beratungsstelle am LMZ. Sie beantwortet Fragen zu allen Aspekten jugendlicher Mediennutzung, gibt Ratschläge und Tipps für die pädagogische Praxis und vermittelt Referentinnen und Referenten für Veranstaltungen. Darüber hinaus hält sie Materialien für den Unterricht und die außerschulische Medienbildung bereit. Erreichbar ist die Beratungsstelle täglich telefonisch unter 0711 4909-6321 sowie per E-Mail unter 
 beratungsstelle@lmz-bw.de.

Das LMZ bietet Fortbildungen zu Themen wie Jugendmedienschutz, Medienwissen, IT-Administration, Medieneinsatz im Unterricht und vieles mehr. Die Fortbildungen richten sich an Jung und Alt, von Schülerinnen und Schülern über pädagogische Fachkräfte bis hin zu Seniorinnen und Senioren. Die Fortbildungen finden sowohl vor Ort als auch online oder als Mischform statt.

Das Online-Portal des LMZ informiert umfangreich über sämtliche Themen der Medienbildung, des Jugendmedienschutzes sowie der Medienpraxis: von A wie „Audio-Arbeit“ bis W wie „Werbung“.

MedienFokus BW (vormals Kindermedienland)

Medien eröffnen Kindern und Jugendlichen Chancen für das ganz persönliche Leben und die berufliche Zukunft. Deshalb ist es wichtig, dass sie einen kompetenten und kreativen Umgang mit Medien lernen – zu Hause, im Kindergarten sowie innerhalb und außerhalb der Schule. Die Landesregierung setzt sich mit der Initiative MedienFokus BW unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann dafür ein, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land zu stärken. Mit MedienFokus BW werden zahlreiche Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt. So wird eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und -erziehung geschaffen. Träger und Medienpartner der Initiative sind die Landesanstalt für Kommunikation (LFK), der Südwestrundfunk (SWR), das Landesmedienzentrum (LMZ), die MFG Baden-Württemberg, die Aktion Jugendschutz (ajs) und der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV).

Fächerübergreifende Themen

Kinder, Ernährungsführerschein
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Der Ernährungsführerschein

Allen Grundschulen steht mit dem Ernährungsführerschein ein attraktives Unterrichtspaket zur Verfügung.

hellbauer Wahlzettel mit der Teilansicht einer Hand, die einen Stift zum Ankreuzen hält
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Europäischer Computerführerschein

Schulen können das internationale Zertifikat für IT-Kenntnisse (ICDL™ - International Certification of Digital Literacy) erwerben.

Auf türkis-gelbem Farbverlauf das aus dem Schriftzug bestehende Logo der Kampagne Kampagne „BITTE WAS?! Kontern gegen Fake und Hass“
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Kampagne „BITTE WAS?! Kontern gegen Fake und Hass“

Gemeinsam gegen Fake und Hass im Netz

Universitätsstadt Heidelberg von oben mit Altstadt, Schloss und Brücke
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Landeskunde im Unterricht

Der Blick auf den eigenen Ort, die Region und das Land hilft jungen Menschen bei der ganzheitlichen Suche nach ihrer persönlichen Identität.

Hand mit Stift, die ein Kreuz auf einem Wahlzettel macht
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Leitfaden Demokratiebildung

Demokratiebildung ist dem Kultusministerium ein wesentliches Anliegen und integraler Bestandteil schulischer Bildungs- und Erziehungsziele.

Bunte gemalte Hände mit blauem Hintergrund recken sich nach oben
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Lernen durch Engagement

Schule hat die Aufgabe, junge Menschen zu selbstverantwortlichem und demokratischem Handeln in der Gesellschaft zu befähigen.

Nahaufnahme von Tablets an denen gearbeitet wird
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Medienbildung

Medienbildung zählt heute zu den zentralen Schlüsselqualifikationen, über die junge Menschen verfügen müssen, um sich angemessen in unserer Mediengesellschaft bewegen zu können.

Zwei Mädchen im Teenageralter stehen am Obststand des Superarktes und eine von ihnen prüft eine Orange
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Verbraucherbildung

Verbraucherbildung ist eine zentrale Schlüsselqualifikation, die zu einer selbstbestimmten, verantwortungsvollen und gesundheitsförderlichen Lebensführung beiträgt.

Fächerübergreifende Themen

Verkehrserziehung

Die schulische Verkehrs- und Mobilitätserziehung in Baden-Württemberg wird in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) - Außenstelle Ludwigsburg durchgeführt.

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