Weiterbildung ermöglicht allen Bürgerinnen und Bürgern lebensbegleitend, individuell und selbstbestimmt zu lernen, Grundbildung und Schulabschlüsse nachzuholen, sich beruflich weiterzuentwicklen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Weiterbildung leistet einen zentralen Beitrag zur persönlichen und beruflichen Entwicklung, zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit, zur Führung eines selbstbestimmten Lebens, zur politischen und gesellschaftlichen Teilhabe, zur Verringerung von Bildungsdefiziten und zur Förderung der Integration und des sozialen Zusammenhalts. Insbesondere vor dem Hintergrund von gesellschaftlichen Herausforderungen wie der digitalen und ökologischen Transformation der Arbeitswelt wirken die Weiterbildungseinrichtungen mit ihrem breiten Angebot neben der Vermittlung von Kompetenzen auch integrativ in die Gesellschaft hinein.
Im Gegensatz zum staatlich geregelten Bereich der schulischen Bildung und beruflichen Erstausbildung wird der Weiterbildungssektor weitgehend durch Marktprozesse und Wettbewerb bestimmt. Dabei entspricht das historisch gewachsene Nebeneinander verschiedener Träger und Einrichtungen dem Grundsatz der Pluralität in der Weiterbildungspolitik. So ist die allgemeine, berufliche, wissenschaftliche und ländliche Weiterbildung den Zuständigkeitsbereichen verschiedener Ressorts zugeteilt. Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport ist für die allgemeine, das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus für die berufliche, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst für die wissenschaftliche und das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz für die ländliche Weiterbildung zuständig. (Weitere Ministerien, die Teilbereiche der Weiterbildung betreuen, siehe Übersichtsseite: Links zur Weiterbildung).
Förderung von Weiterbildungseinrichtungen
Das Kultusministerium fördert die Arbeit von Weiterbildungseinrichtungen, insbesondere von Volkshochschulen und kirchlichen Trägern, nach dem Weiterbildungsförderungsgesetz. Darüber hinaus unterstützt es innovative Projekte zur Stärkung des Lebenslangen Lernens im Erwachsenenalter und fördert die Vernetzung, Kommunikation und Kooperation der Partnerinnen und Partner im Bündnis für Lebenslanges Lernen.
Mit der ressortübergreifenden Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW investiert die Landesregierung in den Jahren 2021 bis 2024 bis zu 40 Millionen Euro in die Weiterbildung im Land. Die Initiative soll einen Beitrag leisten, den digitalen Strukturwandel - der durch die Corona-Pandemie beschleunigt wurde - sozial und positiv zu gestalten. Dem 2011 gegründeten Bündnis für Lebenslanges Lernen gehören rund 40 baden-württembergische Dachverbände, Organisationen und Einzeleinrichtungen der Weiterbildung sowie sechs beteiligte Ministerien an. Seine Geschäftsstelle ist im Kultusministerium verortet. Hier arbeiten alle Beteiligten in mehreren Arbeits- und Fachgruppen zusammen, um flächendeckende Strukturen zu schaffen, von denen die gesamte Weiterbildung in Baden-Württemberg profitiert. Zum Ausbau der gemeinsamen Arbeit haben die Bündnispartnerinnen und -partner am 20. Juli 2020 eine ergänzende Vereinbarung zu ihrer Gründungsurkunde (PDF) geschlossen, die neue Handlungsfelder für die kommenden fünf Jahre definiert. Die Vereinbarung GEMEINSAM. FÜR. WEITERBILDUNG (PDF) ist am 1. Januar 2021 in Kraft getreten.
Eine besondere Herausforderung für die allgemeine Weiterbildung stellt die Alphabetisierung und Grundbildung dar. Ziel hierbei ist, Erwachsene mit Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen zu unterstützen. Eine aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bundesweit 6,2 Millionen Erwachsene betroffen sind. Auch in der Alphabetisierung und Grundbildung verstärkt das Kultusministerium die Vernetzung der beteiligten Ministerien mit Verbänden und Einrichtungen aus Wirtschaft und Gesellschaft durch den 2017 eingerichteten Landesbeirat für Alphabetisierung und Grundbildung Baden-Württemberg.
Über den Internetauftritt thechänce.com bietet das Land allen Menschen einen einfachen Zugang zu Förder- und Beratungsmöglichkeiten sowie Informationen zu Weiterbildungsangeboten.