Werkrealschule/Hauptrealschule

Pädagogisches Konzept

Das pädagogische Leitprinzip der Werkrealschule/Hauptrealschule ist eine durchgängige individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler.

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Zwei Schülerinnen im Alter von etwa 10 Jahren sitzen nebeneinander an einem Tisch in einem Klassenzimmer. Beide tragen Kopfhörer, die mit einem Stift verbunden sind. Mit diesem bearbeiten sie Aufgaben in einem Buch.

Das Pädagogische Leitprinzip der Werkrealschule/Hauptschule ist eine durchgängige individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler.

Dazu gehören:

  • Stärkung der Basiskompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik durch zusätzliche Stunden in der Kontingentstundentafel;
  • Einsatz von Pädagogischen Assistentinnen und Assistenten zur Unterstützung der Lehrkräfte im Unterricht und für Differenzierungsmaßnahmen;
  • Lernstandserhebungen in Klasse 5 in den Fächern Deutsch und Mathematik und den Vergleichsarbeiten VERA 8 in den Fächern Deutsch, Mathematik und der Pflichtfremdsprache mit anschließenden Fördermaßnahmen.

Gezielte Förderangebote ab Klasse 5

Das Lernen Werkrealschulen und Hauptschulen ist auf die Bildungsbedürfnisse und auf den Bildungsanspruch von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen zugeschnitten. Werkrealschulen und Hauptschulen  stellen sich auf die individuelle Förderung unterschiedlicher Begabungen, Neigungen, Interessen, Kultur- und Sozialerfahrungen ein. Sie nehmen die individuellen Lernvoraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler auf, fördern Motivation und Leistungsbereitschaft und führen die Schülerinnen und Schüler zu gesicherten Lernergebnissen.

Lernstand 5

Lernstand 5 ist ein förderdiagnostisches Verfahren für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5 und zeigt in den Kernfächern Deutsch und Mathematik auf, bezüglich welcher Basiskompetenz (z. B. Leseverstehen) die Schülerin oder der Schüler in der Orientierungsstufe einer weiteren Unterstützung bedarf. Wie bei allen Lernstandserhebungen wird auch Lernstand 5 nicht benotet und ist nicht Teil der Leistungsbewertung des Schülers. Das Verfahren legt den Grundstein für das individuelle Weiterlernen in der Sekundarstufe I. Umfassende Informationen zum Lernstand 5 finden Sie hier.

Pädagogische Assistentinnen und Assistenten

Pädagogische Assistentinnen und Assistenten unterstützen die Lehrkräfte bei Differenzierungs- und Fördermaßnahmen und verbessern so den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler.

Lernen mit Rückenwind

Um die Lernlücken, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind, aufzuholen, hat das Kultusministerium das Programm Lernen mit Rückenwind ins Leben gerufen. Weitere Informationen dazu finden sich hier

Intensive Lebens- und Berufswegeplanung ab Klasse 5

Von zentraler Bedeutung ist die frühzeitige Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit ihren Wünschen und Vorstellungen, Perspektiven und Möglichkeiten in Bezug auf ihre Lebens- und Berufswegeplanung. In besonderem Maße fördern die Werkrealschulen und Hauptschulen praktische Begabungen, Neigungen und Leistungen auf der Basis von vielfältigen anwendungsorientierten Situationen im Rahmen der Beruflichen Orientierung. So können die Schülerinnen und Schüler auf der Basis zahlreicher Netzwerke und Kooperationen zwischen den Werkrealschulen und Hauptschulen und den Ausbildungsbetrieben beispielsweise Berufserkundungen, Betriebspraktika, Schnuppertage etc. erleben und dadurch verschiedene Berufe und den Berufsalltag in der Realität kennen lernen.

Im Rahmen möglicher Kooperationen zwischen Werkrealschulen und Hauptschulen sowie Beruflichen Schulen können Schülerinnen und Schüler darüber hinaus beispielsweise in Werkstätten der Berufsschule einen Beruf nicht nur hautnah erleben, sondern ihn konkret ausüben, für den sie sich interessieren. Dieses deutlich berufsorientierte Profil im Zusammenhang mit der Sicherung der Basiskompetenzen ermöglicht den Schülerinnen und Schülern einen optimalen und reibungslosen Einstieg in eine duale Ausbildung oder eine anschließende schulische Laufbahn.

Betriebs-und Arbeitsplatzerkundungen/Praktika

Ein wichtiges Instrument stellen Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen sowie Praktika dar. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Einblicke in die reale Arbeitswelt, entwickeln eigene Vorstellungen und Fragestellungen und sammeln persönliche Erfahrungen und Eindrücke in verschiedenen Berufsfeldern.

Individuelle Förderung für bestmöglichen Lernerfolg

Damit die Jugendlichen eine gute Grundlage für das spätere (Berufs-) Leben erwerben, ist das Konzept der Werkrealschule, Hauptschule auf eine optimale individuelle Förderung mit folgenden Elementen ausgerichtet:

  • Mit der Kompetenzanalyse an Werkrealschulen und Hauptschulen werden die überfachlichen, berufsbezogenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler erfasst. Im Anschluss daran erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Rückmeldung über ihre Stärken und Potenziale. Die Lehrkräfte erstellen auf der Basis einen Förderplan.
  • Pädagogische Assistentinnen und Assistenten unterstützen die Lehrkräfte bei der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler.
  • Kontinuierliche Elternberatung, gemeinsame Entscheidungen und Zielvereinbarungen begleiten die schulische und persönliche Entwicklung des Kindes.

Wahlpflichtfächer ab Klassenstufe 6

Für die Schülerinnen und Schüler der Werkrealschule und Hauptschule werden im Wahlpflichtbereich die beiden Fächer Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES) und Technik ab Klassenstufe 6 angeboten. Seit dem Schuljahr 2023/2024 haben Werkrealschulen in den Verbünden der Eliteschulen des Sports, Eliteschulen des Fußballs und Partnerschulen der Olympiastützpunkte die Möglichkeit, das Wahlpflichtfach Sport anzubieten. Bedeutende Merkmale des Unterrichts in den Wahlpflichtfächern sind Handlungs- und Prozessorientiertheit sowie ein zielgerichteter Einsatz der lnformations- und Kommunikationstechnologie. Ergänzt wird das schulische Angebot durch die Einbeziehung von Expertinnen und Experten, die Kooperation mit außerschulischen Partnern und durch das Lernen vor Ort. Die Wahlpflichtfächer sind gekennzeichnet durch attraktive und moderne Unterrichtsinhalte, die das Interesse und die Motivation der Schülerinnen und Schüler fördern. Die Kompetenzen, die in den Wahlpflichtfächern erworben werden, bieten eine gute Grundlage für eine berufliche Ausbildung und für weiterführende Bildungsgänge.

Individuelle Wahlmöglichkeit des Schulabschlusses

Die Schülerinnen und Schüler wählen zusammen mit ihren Erziehungsberechtigten bis zum 1. Februar eines jeden Jahres nach einer qualifizierten Beratung durch die Lehrkräfte eine der Optionen aus:

  • Werkrealschulabschluss am Ende von Klasse 10 (Mittlerer Schulabschluss);
  • Hauptschulabschluss am Ende von Klasse 9;
  • Hauptschulabschluss am Ende von Klasse 10.

Schülerinnen und Schüler, die die Option Werkrealschulabschluss wählen, werden nach Erreichen des Klassenziels von Klasse 9 in die Klasse 10 versetzt. Mit der Versetzung ist automatisch ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Bildungsstand erreicht.
Der Besuch der Klasse 10 mit dem Ziel des Werkrealschulabschlusses setzt die Teilnahme am Englischunterricht voraus.
Für Schülerinnen und Schüler, die die Option „Hauptschulabschluss in Klasse 10“ wählen, wird die Versetzung von Klasse 9 in die Klasse 10 nicht ausgesprochen. Sie erhalten am Ende von Klasse 9 eine schriftliche Dokumentation ihres Leistungsstandes.

Wegfall des Werkrealschulabschlusses und Weg zum mittleren Bildungsabschluss

Der Werkrealschulabschluss, den es bisher ausschließlich in Baden-Württemberg gibt, wird nicht fortgeführt. Die Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2024/2025 die 5. Klasse der Werkrealschule besuchen, werden als letzter Jahrgang die Möglichkeit haben, den Werkrealschulabschluss zu erwerben. Der Werkrealschulabschluss wird bis einschließlich des Schuljahres 2029/2030 angeboten. Bis zu diesem Zeitpunkt kann auch weiterhin der Hauptschulabschluss in Klassenstufe 10 abgelegt werden.

Differenzierte Elternberatung

Individuelle Förderung erfordert kontinuierliche Rückmeldungen an die Eltern zur Lern- und Leistungsentwicklung ihres Kindes. Daher wird den Eltern auf Wunsch in allen relevanten Bereichen, in Bezug auf die Wahl einer anderen schulischen Laufbahn, auf dem Weg zum Schulabschluss oder im Hinblick auf die Aufnahme einer Berufsausbildung eine Beratung angeboten.

Zwei Schülerinnen im Alter von etwa 10 Jahren sitzen nebeneinander an einem Tisch in einem Klassenzimmer. Beide tragen Kopfhörer, die mit einem Stift verbunden sind. Mit diesem bearbeiten sie Aufgaben in einem Buch.
Werkrealschule/Hauptrealschule

Pädagogisches Konzept

Pädagogisches Leitprinzip der Werkrealschule/Hauptrealschule ist eine durchgängige individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler.

Zwei Schüler sitzen vor einem Laptop und lesen etwas. Im Hintergrund ist ein Ordner mit der Aufschrift Berufswahl-Portfolio zu sehen.
Werkreal- und Hauptschule

Konsequent berufsorientiert

Die Werkrealschulen und Hauptschulen vermitteln eine grundlegende und erweiterte allgemeine Bildung und orientieren sich an lebensnahen Sachverhalten und Aufgabenstellungen.

Lehrerin mit Schülerinnen und Schülern an einem Tisch. Hinter ihr eine Tafel mit englischen Wörtern und englischer Grammatik
Werkrealschule- und Hauptschule / Unterricht

Bilinguales Lehren und Lernen an Werkrealschulen und Hauptschulen

Der Bildungsplan der Werkrealschule befürwortet den Einsatz von bilingualen Modulen.

Eine Schülerin sitzt an einem Tisch in einem Chemieraum. Sie arbeitet mit diversen Utensilien. Eine Lehrkraft steht neben dem Tisch und unterstützt sie.
Werkreal- und Hauptschule

Individuelle Förderung

Die individuelle Förderung hat zum Ziel, jede Schülerin und jeden Schüler bestmöglich auf den jeweils angestrebten Schulabschluss vorzubereiten.

Logo des Landespreis Werkrealschulpreis in Form einer Grafik
Werkreal- und Hauptschule

Landespreis Werkrealschule

Mit dem Landespreis Werkrealschule werden jedes Jahr Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 an Werkrealschulen ausgezeichnet.

Auf einem Tisch liegt ein Exemplar einer Werkrealschulabschlussprüfung.
Werkreal- und Hauptschule

Schulfremdenprüfung

Die Schulfremdenprüfung ermöglicht allen, die bisher keinen entsprechenden Schulabschluss erwerben konnten, die Chance auf die Erlangung des mittleren Schulabschlusses.

Fragezeichen, die auf bunten Zetteln geschrieben sind und an einer Glasfläche kleben
Werkreal- und Hauptschule

FAQs

Im Folgenden beantworten wir die häufigsten Fragen, die im Zusammenhang mit den Werkrealschulen und Hauptschulen gestellt wurden.

Zehn Schülerinnen im Teenager-Alter stehen in zwei Reihen auf einer Theaterbühne. Sie halten sich an den Händen, die sie gemeinsam in die Höhe strecken und blicken ins Publikum.
Sekundarstufe I

Projekt "Zeig, was du kannst!"

Ein neues Projekt soll Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulformen bei der Entwicklung und Stärkung verschiedener Kompetenzen unterstützen.