Startchancen BW

Kriterien zur Auswahl der Startchancen BW-Schulen

Damit das Startchancen-Programm dort hilft, wo es helfen soll, müssen die Startchancen-Schulen entsprechend ausgesucht werden.

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Ansicht eines Schulgebäudes, davor Schülerinnen und Schüler sowie Bäume

Damit das Startchancen-Programm dort hilft, wo es helfen soll, müssen die Startchancen-Schulen entsprechend ausgesucht werden.

Benachteiligungsfaktoren spielen genauso eine Rolle wie die Anzahl von Schülerinnen und Schülern. Ziel ist, die Auswahl so valide wie möglich zu gestalten, damit die Mittel so bedarfsgerecht wie möglich verteilt werden.

Damit das Startchancen-Programm dort hilft, wo es helfen soll, müssen die Startchancen-Schulen entsprechend ausgesucht werden. Ziel ist schließlich, besonders sozial- und bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen, die zu wenig Unterstützung erhalten, mit dem Programm einen Anschub zu geben, eine Art Startrampe für den kommenden Bildungsabschnitt zu sein, damit sie ihre Potenziale besser entdecken und heben können. Für eine zielführende Auswahl werden wissenschaftsgeleitete Kriterien zugrunde gelegt, die im Folgenden vorgestellt werden.

Zunächst aber noch die Eckdaten:

  • 4000 allgemeinbildende und beruflichen Schulen – öffentlich und in privater Trägerschaft – profitieren in Deutschland unmittelbar vom Startchancen-Programm.
  • Es soll etwa eine Million Schülerinnen und Schüler direkt adressieren.
  • Der Förderschwerpunkt liegt im Primarbereich, 60 Prozent der Schulen entfallen demnach auf diesen Bereich, die anderen 40 Prozent sind weiterführende Schulen. 
  • Die Bund-Länder-Vereinbarung gibt vor, dass 13,4 Prozent der Programmmittel nach Baden-Württemberg fließen. Dies bedeutet umgerechnet insgesamt etwa 540 Schulen bei ungefähr 134.000 Kindern und Jugendlichen. Startchancen BW ist aber so konzipiert, dass über die Programmlaufzeit von zehn Jahren im gesamten Land Schulen sowie Kinder und Jugendliche indirekt profitieren, etwa durch Weitergabe der Erfahrungswerte und Materialien der Startchancen-Schulen innerhalb von Startchancen-Netzwerken.

Baden-Württemberg kann auf Vorhandenem aufbauen

Jedes Bundesland legt die Kriterien fest, anhand derer es die ihm zustehenden Startchancen-Plätze vergibt. Diese sind wissenschaftsgeleitet und müssen sich an den Zielen des Startchancen-Programms orientieren. Dabei gibt der Bund als Mindestanforderung die Benachteiligungsdimensionen Armutsquote und Migrationshintergrund vor. Grund dafür sind wissenschaftliche Erkenntnisse, die einen starken Zusammenhang dieser beiden Faktoren mit Bildungsteilhabe und Bildungserfolg aufweisen. Darüber hinaus erlaubt die Bund-Länder-Vereinbarung, weitere relevante und flächendeckend verfügbare Daten heranzuziehen. Das Gute für Baden-Württemberg ist, dass das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) bereits für die sozialindexbasierte Ressourcenzuweisung einen Sozialindex für Grundschulen entwickelt hatte, den es als Basis für die Startchancen-Indizes BW nutzen konnte.

Nach der Verteilung der Startchancen-Plätze gemäß der Bund-Länder-Vorgabe – auf den Primarbereich (ca. 60 Prozent) und den Sekundarbereich (ca. 40 Prozent) – erfolgt die Auswahl der Schulen. Für den Primarbereich stehen also 324 SCP-Plätze zur Verfügung, für den weiterführenden 216. Aufgrund der teils unterschiedlichen Datenlage gehen wir bei der Auswahl der Schulen in Baden-Württemberg dabei in zwei Schritten vor:

  • Erstens: Schulen mit gleicher Datenlage werden zu Schulart-Gruppen zusammengefasst, damit eine gleichwertige „Bemessung“ der Schulen gegeben ist. Die öffentlichen Grundschulen bilden eine Schulart-Gruppe. Eine weitere Schulart-Gruppe umfasst die öffentlichen allgemeinbildenden weiterführenden Schulen (ohne SBBZ) mit den Schularten Gemeinschaftsschule (GMS), Gymnasium (GYM), Realschule (RS), Schule Besonderer Art (SBA) und Werkreal-/Hauptschule (HSWRS). Die dritte Schulart-Gruppe umfasst die öffentlichen SBBZ mit den Förderschwerpunkten Emotionale und soziale Entwicklung, Geistige Entwicklung, Hören, Kranke in längerer Krankenhausbehandlung, Lernen, Sehen und Sprache. Zur vierten Schulart-Gruppe gehören die öffentlichen beruflichen Schulen mit den Sektoren Berufsausbildung (BA), Berufsvorbereitung (BV) und Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung (HZB). Die Gliederung nach Sektoren entsprechend der integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) erlaubt eine objektive Identifikation und Zusammenfassung von Bildungsgängen der Berufs- und Ausbildungsvorbereitung, die laut Bund-Länder-Vereinbarung an beruflichen Schulen besonders von der Förderung profitieren sollen. Die Privatschulen bilden eine weitere Schulart-Gruppe. Auf Basis der zwei Dimensionen Armutsquote (aus SGB II-Daten) und Migrationshintergrund (aus amtl. Schulstatistik) hat das IBBW den einzelnen Schulart-Gruppen bedarfsorientiert Startchancen-Plätze zugewiesen.
  • Zweitens: Innerhalb der Schulart-Gruppen kommen die Schulen zum Zug, die basierend auf den verschiedenen Sozialindex-Werten die höchste Belastung aufweisen. So werden alle Daten, die vorliegen, genutzt, was die Auswahl der Schulen valider und somit bildungsgerechter macht. Bei den Grundschulen, den SBBZ und den beruflichen Schulen wurde nach einer Vorauswahl der Schulen mit den höchsten Indexwerten zudem die Anzahl der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, denn Bund-Länder-Vorgabe ist es auch, eine bestimmte Anzahl zu adressieren. Bei der Schulauswahl der weiterführenden allgemeinbildenden Schulen ohne SBBZ wird als zentrales Auswahlkriterium der Indexwert herangezogen. Bei gleichem Indexwert ist die größere Anzahl der Schülerinnen und Schüler der Schulen ausschlaggebend. Im Klartext: Damit nicht vor allem kleine Schulen und damit zu wenige Kinder und Jugendliche profitieren, wird auch die Größe der Schulen berücksichtigt.
    • Bei der Auswahl der öffentlichen Grundschulen werden die folgenden Kriterien herangezogen:
      • Anteil der Kinder und Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaften
      • Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
      • Anteil der Schülerinnen und Schüler mit mehr als 100 Büchern im Haushalt
      • durchschnittliche Kaufkraft
      • Anteil der Haushalte ohne Schulabschluss
    • Bei der Auswahl der öffentlichen allgemeinbildenden weiterführenden Schulen (ohne SBBZ) werden die folgenden Kriterien herangezogen:
      • Anteil der Kinder und Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaften
      • Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
      • Anteil der Schülerinnen und Schüler mit mehr als 100 Büchern im Haushalt
      • Lernausgangslagen in den Basiskompetenzen
  • Bei allen anderen Schularten erfolgt die Schulauswahl auf Basis der Armuts- und Migrationsdimension. Will hießen: Der Sozialindex beruht auf den Kriterien Anteil der Kinder unter 18 Jahre in Bedarfsgemeinschaften am Wohnort sowie Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund (gemittelt über die Schuljahre 2019/20 bis 2022/23).
  • Privatschulen müssen entsprechende Daten bereitstellen, wenn sie die Chance haben wollen, ausgewählt zu werden.  

Unterm Strich werden mit diesem Vorgehen die Vorgaben der Bund-Länder-Vereinbarung umgesetzt und damit die Bedarfe der Schülerinnen und Schüler in den Fokus gerückt. Darüber hinaus nutzen wir in Baden-Württemberg alle uns vorliegenden Daten, um die Förderung durch das Startchancen-Programm so passgenau und bedarfsgerecht wie möglich in die Fläche zu bringen.

Liste der Startchancen-Schulen

Gesamtliste der Startchancen BW Schulen mit Stand März 2025 (PDF)

1. Tranche

Liste der Startchancen BW Schulen erste Tranche sortiert nach Schulämtern (PDF)

Liste der Startchancen BW Schulen erste Tranche sortiert nach Schulträgern (PDF)

2. Tranche

Liste der Startchancen BW Schulen der zweiten Tranche sortiert nach staatlichen Schulämtern (PDF)

Liste der Startchancen BW Schulen der zweiten Tranche sortiert nach Schulträgern (PDF)

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Auswahl der Schulen

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Logo mit Aufschrift "Startchancen-Programm"
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Startchancen BW-Schulen

Alle an der ersten und zweiten Tranche des Startchancen BW teilnehmende Schulen sind auf einer Karte dargestellt.

Holzwürfel mit der Aufschrift "FAQ"
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FAQ

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Startchancen-Programm

Holzwürfel mit der Aufschrift "Info"
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