Frühkindliche Bildung

Der neue Orientierungsplan sichert die Qualität in der frühkindlichen Bildung

Der Orientierungsplan ist der Rahmen für eine hohe Qualität in Kitas und Kindertagespflege und unterstützt Fachkräfte bei ihrer pädagogischen Arbeit. Bei einer Kick-Off-Veranstaltung wurde der weiterentwickelte Orientierungsplan vorgestellt.

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Gruppenfoto mit Staatssekretär Volker Schebesta MdL bei der Vorstellung des weiterentwickelten Orientierungsplans

Sich mit Sonnenschutz eincremen und so mit einer alltäglichen Handlung sensorische Erfahrungen sammeln; einen Käfer im Garten der Kita mit dem Tablet fotografieren und mit der Erzieherin dazu recherchieren: Das sind zwei ganz konkrete Situationen aus der Praxis für die Themen „Körper und Lebensweise“ sowie „Medienbildung“ aus dem weiterentwickelten Orientierungsplan für Bildung und Erziehung Baden-Württemberg. Weitere alltägliche Beispiele ziehen sich durch den Plan für Träger, Kita-Leitungen, pädagogische Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen. Der weiterentwickelte Orientierungsplan unterstützt sie gezielt in ihrem Alltag und ist die Grundlage für ihre pädagogische Arbeit. Er wurde heute (14. Juli) bei einer Kick-Off-Veranstaltung in der Stuttgarter Sparkassenakademie vorgestellt – mit gut 300 Personen vor Ort sowie etwa 3.500 weiteren digital zugeschaltet.

„Bildung beginnt schon in der Kita und schafft die Basis für das weitere Leben und Lernen. Deshalb legen wir großen Wert auf Bildung im frühkindlichen Bereich. Der Orientierungsplan ist der pädagogische Rahmen für eine hohe Qualität in Kitas und Kindertagespflege. Mit der weiterentwickelten Version gehen wir mit der Zeit und geben dem Personal der Einrichtungen ein praxis- und zukunftsorientiertes Werkzeug an die Hand, das sie bei ihrer wichtigen täglichen Arbeit unterstützt“, sagt der im Kultusministerium für frühkindliche Bildung zuständige Staatssekretär Volker Schebesta MdL und fügt an: „Der weiterentwickelte Orientierungsplan ist in gemeinsamer Arbeit mit allen an der frühkindlichen Bildung Beteiligten entstanden und damit die Essenz der Expertise im Feld. Wir möchten Leitungen sowie Erzieherinnen und Erzieher ausdrücklich ermuntern, die Inhalte des weiterentwickelten Orientierungsplans zu entdecken und als Unterstützung zu nutzen.“

Mehrjährige Transferphase

Breit angelegte Fortbildungen und Informationsformate dienen dazu, den weiterentwickelten Orientierungsplan in der Fläche zu verankern. Um der Belastung und den Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung Rechnung zu tragen, ist die mehrjährige Transferphase mit den Trägerverbänden abgestimmt und auf vier Jahre bis zum Ende des Kitajahres 2028/29 gestreckt. Ab dem Kitajahr 2029/30 werden die neuen Zielformulierungen der Bildungs- und Entwicklungsfelder sowie die neuen übergreifenden Ziele verbindlich.

Der weiterentwickelte Orientierungsplan ist das Ergebnis eines breit angelegten Beteiligungsprozesses von mehr als 100 Autorinnen und Autoren aus Fachpraxis und Wissenschaft.  Akteurinnen und Akteure aus den kommunalen Landesverbänden sowie den kirchlichen und freien Trägerorganisationen, Vertretungen aus Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege sowie Eltern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie weitere Fachleute im Bereich der frühen Bildung haben sich in der Weiterentwicklung eingebracht und damit zur Sicherung von Qualität beigetragen. Die Talkrunde in der Sparkassenakademie unterstrich das gemeinsame Bekenntnis der Beteiligten, als Verantwortungsgemeinschaft für den Orientierungsplan einzutreten und dessen Umsetzung gemeinsam mit der Praxis zu tragen.

„Mit dem weiterentwickelten Orientierungsplan erhält das Feld einen praxisnahen Kompass für das pädagogische Handeln – entlang der leitenden Themen wie die vier Leitprinzipien, die acht Bildungs- und Entwicklungsfelder, Kooperation und Übergangsgestaltung zwischen Kita, Familien und Schule sowie die Qualitätsentwicklung und -sicherung“, sagt Prof. Dr. Nataliya Soultanian, die Leiterin des für den Gesamtprozess beauftragten Forums Frühkindliche Bildung (FFB). Die vier maßgeblichen Leitprinzipien „Kinderschutz und Kinderrechte“, „Inklusion“, „Partizipation“ sowie „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sind eine der wesentlichen Neuerungen des Orientierungsplans. Hinzu kommen die zwei neuen Entwicklungsfelder „Ästhetische Bildung“ und „Medienbildung“.  Der Orientierungsplan greift außerdem verstärkt aktuelle pädagogische Themen auf, nimmt Übergänge mehr in den Blick, stellt konkrete Reflexionsfragen dar und ist insgesamt darauf ausgerichtet, praxisnah und alltagstauglich zu sein. Ergänzend steht darüber hinaus nun eine aufwachsende digitale Wissens- und Lernplattform mit weiterführenden Materialien, Hintergrundinformationen und praxisnahen Impulsen als Unterstützung zur Verfügung.

Weitere Informationen

  • Der weiterentwickelte Orientierungsplan ist hier abrufbar.
  • Zur Unterstützung und Begleitung der pädagogischen Praxis bei der Umsetzung bietet das FFB verschiedene Formate an – darunter Informationsveranstaltungen, die Vortragsreihe „Forum am Puls“ sowie die digitale Wissens- und Lernplattform. Darüber hinaus erhält jede Einrichtung zwei kostenfreie Exemplare des weiterentwickelten Orientierungsplans.