Der Personalbedarf in den Kindertageseinrichtungen im Land ist hoch. Eine Online-Veranstaltung hat nun aufgezeigt, wie die Bundesagentur für Arbeit Kita-Leitungen und Träger dabei unterstützt, Fachkräfte für das Berufsfeld zu gewinnen. Die Veranstaltung fand mit über 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern großen Zuspruch.
Der Personalbedarf in den Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg ist aktuell hoch. Umso wichtiger ist es, zu wissen, welche Möglichkeiten bestehen, um Fachkräfte zu gewinnen. Das Kultusministerium, die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und die Zeugnisanerkennungsstelle des Regierungspräsidiums Stuttgart haben mit Unterstützung des Forums Frühkindliche Bildung dazu am 22. März 2023 eine Online-Veranstaltung durchgeführt, die das Interesse von über 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefunden hat. Bei der Veranstaltung hat die Bundesagentur für Arbeit vorgestellt, wie sie Kita-Leitungen und Träger dabei unterstützt, Fachkräfte für das Berufsfeld zu gewinnen. Die Zeugnisanerkennungsstelle am Regierungspräsidium Stuttgart hat den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Verfahren zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen dargestellt.
„Es freut mich, dass die Veranstaltung so großen Zuspruch gefunden hat. Wir konnten dadurch gezielt Wissen in das Berufsfeld bringen, beispielsweise zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen oder zum Angebot des neuen Direkteinstiegs in den Kitas. Das hilft, die eine oder andere Hürde zu überspringen, die es dabei geben kann“, erklärt Staatssekretär Volker Schebesta. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Baden-Württemberg, Christian Rauch, ergänzt: „Wichtig ist, dass die Akteure wissen, was für Möglichkeiten sie haben. Wir, als Bundesagentur für Arbeit, können sowohl beim Direkteinstieg in der Kita helfen als auch bei der beruflichen Weiterbildung des Personals.“
Vorträge zu verschiedenen Themen
Regina Paulitz von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit hat in ihrem Vortrag dargestellt, unter welchen Voraussetzungen neben Arbeitssuchenden auch bereits Beschäftigte, die bisher keinen Berufsabschluss im Bereich Erziehung haben, und deren Arbeitgebenden bei einer abschlussorientierten Qualifizierung auf dem Weg zur Erzieherin oder zum Erzieher durch die Bundesagentur für Arbeit unterstützt werden können. Neben den bekannten Wegen wie zum Beispiel der praxisintegrierten Ausbildung oder dem Vorbereitungslehrgang auf die Schulfremdenprüfung bietet der Direkteinstieg Kita einen neuen Weg und neue Perspektiven für Lebens- und Berufserfahrenere. So kann künftig zum Beispiel eine Bauzeichnerin nach einer längeren Familienphase in einer Kita eingestellt und im Rahmen der Beschäftigung praxisintegriert zur sozialpädagogischen Assistentin oder Erzieherin weitergebildet werden. Die Agentur für Arbeit fördert dabei die Lehrgangskosten und über einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt den weiterbildungsbedingten Arbeitsausfall.
Monika Gleißner von der Zeugnisanerkennungsstelle des Regierungspräsidiums Stuttgart hat den Ablauf der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen anschaulich gemacht. Neben einer Anerkennung oder einer Ablehnung gibt es auch die Möglichkeit, dass eine Teilanerkennung bescheinigt wird. Dann kann durch einen Anpassungslehrgang aufgeholt werden, was noch für die Anerkennung als Erzieherin oder Erzieher fehlt – für die Dauer des Anpassungslehrgangs können die Personen aber bereits als Fachkräfte angerechnet werden. Die Zahlen der Erstanträge auf eine Anerkennung steigen, so waren es im Jahr 2019 noch 874 Anträge auf Anerkennung, im Jahr 2022 haben 1.241 Personen zum ersten Mal einen Antrag auf Anerkennung ihrer ausländischen Ausbildung gestellt.