19 Realschulen stellen ihre Konzepte und Ergebnisse im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts vor. Das Projekt hilft dabei, das Potenzial digitaler Medien lernwirksam im Unterricht auszuschöpfen. Dazu werden Netzwerke etabliert, Expertenwissen genutzt und Best-Practice-Beispiele einbezogen.
Im laufenden Schuljahr sind 19 Realschulen systematisch bei ihrer Arbeit mit digitalen Medien und dem Lernen in der digital vernetzten Welt begleitet und unterstützt worden. Am Montag, 26. Juli, stellen die Projektschulen zum Jahresabschluss nun landesweit via BigBlueButton ihre Ergebnisse und Konzepte vor. Über das Schuljahr hinweg wurden im Projekt multiprofessionelle Netzwerkstrukturen etabliert, hochwertige Mikrofortbildungen angeboten und die beteiligten Realschulen wissenschaftlich begleitet.
„Um fach- und mediendidaktisch fundierte Konzepte gut in der Schulgemeinschaft zu verankern, ist es essentiell, Netzwerke zu etablieren, Expertenwissen zu nutzen und Best-Practice-Beispiele einzubeziehen. Hierdurch entstehen wichtige Impulse“, sagt Staatssekretärin Sandra Boser und Kultusministerin Theresa Schopper betont: „Es ist und war eine große Kraftanstrengung, Schulen gut mit digitalen Arbeitsmitteln auszustatten. Eine mindestens ebenso große Kraftanstrengung ist es aber auch, das besondere Potenzial digitaler Medien lernwirksam im Unterricht auszuschöpfen. Und hier zeigen die Projektschulen in beeindruckender Weise, was möglich ist und können damit auch anderen Einrichtungen als Blaupause dienen. Denn Digitalität ist ein zentrales Thema für unsere Schulen.“
Chancen und weiteres Vorgehen
Ministerin Schopper eröffnet die digitale Veranstaltung. Auch Thomas Riecke-Baulecke, Präsident des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), und Michael Zieher, Direktor des Landesmedienzentrums, sprechen Grußworte, bevor Axel Krommer von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den über 120 Teilnehmenden Impulse aus der Mediendidaktik vorträgt.
In Form eines Online-Barcamps stellen dann die Realschulen der ersten Tranche ihre Projektergebnisse weiteren Realschulen, den beteiligten Staatlichen Schulämtern, den Medienzentren und den Schulträgern vor. Die Teilnehmenden diskutieren dabei über die Chancen für die digitalisierungsbezogene Schul- und Unterrichtsentwicklung. Darüber hinaus bieten weitere Fachleute aus Baden-Württemberg medien-didaktische Impulse in Barcamp-Sessions an. Außerdem stellt das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) die Ergebnisse seiner Evaluation vor, bevor auf dieser Basis die Weiterentwicklung des Projekts thematisiert wird. „Ein beachtliches Projekt mit beachtlichen Strukturen und beachtlichen Menschen, die mit großem Engagement unsere Realschulen voranbringen“, sagt Ministerin Schopper und fügt an: „Das Projekt der Realschule lebt vor allem von den vielfältigen Netzwerk- und Teamstrukturen – und damit von den Menschen, die dieses Projekt tragen. Von Anfang an, waren alle Beteiligten mit großem Engagement und Gestaltungswillen dabei. Dafür möchte ich herzlich Dankeschön sagen.“
Digitalisierungsprojekt auf drei Schuljahre angelegt
Das Digitalisierungsprojekt der Realschule ist zunächst auf drei Schuljahre angelegt. Es werden sogenannte regionale Schwerpunkt-Realschul-Trios (PDF) in drei Phasen bis zum Schuljahr 2022/2023 implementiert. Für die Teilnahme können sich alle öffentlichen Realschulen bewerben. Im Schuljahr 2020/2021 wurden aus den zahlreichen Bewerbungen 19 Realschulen nach bestimmten Kriterien und unter Berücksichtigung möglichst vieler Regionen ausgewählt. Im Schuljahr 2021/2022 wird die Zahl der Standorte auf 47 erweitert.
Multiprofessionell begleitet und qualifiziert werden die Schwerpunkt-Realschul-Trios über das Schuljahr hinweg von den Regionalstellen des ZSL unter Einbindung der jeweils zuständigen Staatlichen Schulämter sowie der Medienzentren. Das IBBW evaluiert das Projekt kontinuierlich, und auf Grundlage dieser Evaluation wird das Projekt stetig weiterentwickelt.
Jede Realschule bekommt individuellen Entwicklungauftrag
Das Schuljahr 2021/2022 umfasst folgende Meilensteine: eine Kick-off-Veranstaltung, ein regionales Netzwerktreffen, regionale Teil-Netzwerktreffen, medienspezifische Fortbildungen des Landesmedienzentrums und ein Jahresabschlusstreffen. Damit die realschulspezifische Schul- und Unterrichtsentwicklung unter digitalen Aspekten gelingen kann, wurde das Modell „digital_p3“ gemeinsam mit dem Institut für Informatik und Digitale Bildung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe entwickelt. Jede genehmigte Realschule gibt sich einen passenden Auftrag und verortet diesen im Modell. So kann jede Realschule schulspezifische Entwicklungsaufträge formulieren, die zum jeweiligen Entwicklungsstand passen.
Mit der Implementierung der Schwerpunkt-Realschul-Trios wird auch die Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“ in der Realschule nachhaltig und wissenschaftlich fundiert umgesetzt.
Auszüge aus den Ergebnissen und Erkenntnissen der bisher beteiligten Projektschulen werden zum Start des Schuljahres 2021/2022 landesweit auf der Website des ZSL veröffentlicht.