Deutscher Schulpreis

Deutscher Schulpreis: Ministerin Schopper gratuliert Karlsruher Gemeinschaftsschule

Kultusministerin Theresa Schopper gratuliert der Karlsruher Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule zum Gewinn des Themenpreis Demokratiebildung des Deutschen Schulpreises 2025.

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Eine Grupppe von Jungen und Mädchensteht auf einem Podium und streckt die Fäuste in die Luft.

Unter den Gewinnern des Deutschen Schulpreises, den Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am heutigen Dienstag (30. September) in Berlin überreicht hat, ist auch eine Schule aus Baden-Württemberg. Die Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule in Karlsruhe bekommt den Themenpreis Demokratiebildung, der mit 30.000 Euro dotiert ist und erstmalig an drei Schulen in Deutschland vergeben wurde.

Kultusministerin Theresa Schopper gratulierte den Karlsruhern in Berlin. „Demokratie fällt nicht vom Himmel, sie muss gelernt und gelebt werden. Schulen sind dafür wichtiger denn je, denn hier erfahren junge Menschen, was Mitbestimmung, Respekt und Verantwortung bedeuten“, sagte die Ministerin. „Die Schülerinnen und Schüler der Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule gehen in Seniorenheime, sie sind beteiligt an der Organisation von Schulveranstaltungen, sie diskutieren im Roten Salon regelmäßig mit Lehrkräften, Eltern und externen Gästen über schulische und gesellschaftliche Themen – das ist Demokratiebildung, wie sie besser nicht sein könnte. Ihr vorbildliches Arbeiten haben wir darum bereits im Juli 2024 mit dem Demokratiepreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Der Themenpreis Demokratiebildung ist nun die verdiente bundesweite Anerkennung – dazu gratuliere ich ganz herzlich.“

Unter den 15 Nominierten im Finale des Deutschen Schulpreises waren aus Baden-Württemberg zudem die Elisabeth-von-Thadden-Schule in Heidelberg und die Gemeinschaftsschule Gebhard in Konstanz.

Die Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule in Karlsruhe ist Lebens- und Arbeitsort von etwa 370 Schülerinnen und Schülern sowie knapp 40 Lehrkräften. Sie versteht sich als Schule für alle und betrachtet Vielfalt und Inklusion als Stärke. Demokratiebildung wird nicht nur theoretisch vermittelt, sondern im Schulalltag aktiv gelebt und gestaltet. Durch die Kombination von Verantwortung, Partizipation und Medienkompetenz werden Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern herangebildet.

Zentrale Bausteine und Projekte der Demokratiebildung an der Ernst-reuter-Gemeinschaftsschule:

  • Projektfach L.E.B.E.N. – Verantwortung übernehmen im Schulalltag

Das Projektfach L.E.B.E.N. (Leidenschaft, Energie, Begeisterung, Engagement, Nachhaltigkeit) ist ein verpflichtender Bestandteil des Stundenplans. Zwei Stunden pro Woche engagieren sich Schülerinnen und Schüler in sogenannten „Verantwortungsjobs“, die sowohl innerhalb der Schule als auch im Stadtteil angesiedelt sind.

  • Roter Salon – Plattform für demokratischen Dialog

Der Rote Salon ist ein regelmäßig stattfindendes Forum, in dem Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern und externe Gäste gemeinsam über schulische und gesellschaftliche Themen diskutieren. Ziel ist es, gemeinsam Ideen zu entwickeln und Entscheidungen für die Weiterentwicklung der Schule zu treffen.

  • Schülerzeitung „Ernschtle“ – Stimme der Schülerschaft

Seit über 20 Jahren erscheint die Schülerzeitung „Ernschtle“, die mehrfach auf Landes- und Bundesebene ausgezeichnet wurde. Die Redaktion behandelt Themen aus dem Schulalltag, führt Interviews mit Persönlichkeiten und greift gesellschaftlich relevante Themen wie Schönheitsideale oder Flüchtlingspolitik auf. Die Schülerzeitung fördert journalistisches Arbeiten, Meinungsbildung und die aktive Teilhabe am schulischen Diskurs.

  • Medienbildung und Schülerfirma „Noch Fragen?!“

Die ERS legt großen Wert auf Medienbildung als Schlüsselkompetenz. Die Schülerfirma „Noch Fragen?!“ produziert Erklärvideos zu Unterrichtsthemen, die über einen eigenen Vimeo-Kanal veröffentlicht werden. Darüber hinaus gibt es ausgebildete Schülermedienmentoren, die Mitschülerinnen und Mitschüler sowie Lehrkräfte im Umgang mit digitalen Medien unterstützen. Diese Aktivitäten fördern nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch kritisches Denken und die Fähigkeit, Informationen verantwortungsvoll zu nutzen.

  • TheA – Themenorientiertes Arbeiten für nachhaltige Entwicklung

TheA steht für „Themenorientiertes Arbeiten“ und ist ein fächerübergreifendes Unterrichtskonzept, das sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN orientiert. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 7 arbeiten an einem Vormittag pro Woche in kleinen Gruppen an Projekten zu Themen wie Klimawandel, Ressourcenschonung oder sozialer Gerechtigkeit.

Weitere Hinweise: