Theresa Schopper: „Angesichts der aktuellen, großen Herausforderungen in der Bildung stehen wir Länder alle vor ähnlichen Aufgaben“Dr. Stefanie Hubig: „Gemeinsam Antworten auf Fragen finden und von gegenseitigen Erfahrungen profitieren“
Föderalismus in der Bildung bedeutet, dass Länder voneinander lernen und von guten Beispielen profitieren. Genau dafür war Dr. Stefanie Hubig, die Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz, zu Gast in Stuttgart bei Kultusministerin Theresa Schopper. An dem Austausch haben auch die beiden Amtschefs, Staatssekretärin Bettina Brück (Rheinland-Pfalz) und Ministerialdirektor Daniel Hager-Mann (Baden-Württemberg) sowie Vertreterinnen und Vertreter der Fachabteilungen teilgenommen. Themen waren die datengestützte Qualitätsentwicklung und die Sprachförderung.
„Angesichts der aktuellen, großen Herausforderungen in Fragen der Sprachförderung und datengestützte Qualitätsentwicklung stehen wir Länder alle vor ähnlichen Aufgaben“, sagte Ministerin Schopper. „Dazu tauschen wir uns sehr kollegial in der Kultusministerkonferenz aus, treffen uns aber auch zu direkten, sehr intensiven Gesprächen. Daher freue ich mich besonders, dass ich meine Kollegin Stefanie Hubig hier in Stuttgart begrüßen konnte.“ Schopper stellte vor, wie Baden-Württemberg mit der datengestützten Schulentwicklung die Qualität des Unterrichts verbessert. „Dazu bekommen wir gerade von Seiten der Wissenschaft viel Zuspruch – das bestärkt uns, diesen Weg mit großer Motivation weiterzugehen. Um es mit einem Sport-Vergleich zu sagen: Ein Sportler wird besser, wenn er weiß, woran er trainieren muss. Er erhebt und analysiert seine Leistungsdaten und zieht seine Schlüsse daraus, die er immer wieder überprüft. Genau das machen die Schulen zusammen mit der Schulverwaltung.“
Kultusministerin Theresa Schopper präsentierte außerdem das Sprachförderkonzept. Ziel ist, dass Kinder künftig nur noch schulbereit in die Schule kommen. „Wir sind uns in der Koalition hier in Baden-Württemberg einig, dass wir SprachFit mit erheblichen Summen unterlegen – und zwar strukturell aufwachsend und dauerhaft“, betonte Schopper. „Wir wollen mit dem Sprachförderkonzept erreichen, dass Kinder möglichst gar nicht erst ins Hintertreffen geraten, sondern gerade denen, die mit weniger guten Voraussetzungen ins Leben starten, unter die Arme greifen und ihnen den Anschluss geben, den sie brauchen, bis sie selbstständig und fest auf ihren eignen Beinen stehen können.“
Die Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz, Dr. Stefanie Hubig, sagte: „Alle Länder stehen vor vergleichbaren Herausforderungen. Wir müssen es schaffen, die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen wieder zu stärken, hierzu gehört insbesondere die Sprachbildung und Sprachförderung – nicht erst in der Grundschule, sondern schon in der Kita, denn Bildung beginnt weit vor der Einschulung. Unsere Länder haben hier unterschiedliche Erfahrungen und Konzepte, von denen wir gegenseitig profitieren können.“ Sie führte weiter aus: „Gleichzeitig geht es uns immer darum, unsere Bildungssysteme weiterzuentwickeln und besser zu machen. Datengestützte Schulentwicklung ist dafür das zentrale Stichwort. Denn klar ist: Auch wenn Bildung Ländersache ist, so müssen nicht 16 Länder 16 Mal Antworten auf die gleichen Fragen finden. Hier gemeinsam und effizient voranzugehen, dazu hat auch unser heutiger Austausch beigetragen. Dafür bedanke ich mich bei Ministerin Schopper sehr herzlich.“