Staatssekretärin Sandra Boser MdL hat in dieser Woche die Learntec besucht. Wir haben mit ihr über ihre Eindrücke gesprochen und sie nach dem Wow-Moment gefragt.
Frau Boser, Sie haben in dieser Woche die Learntec in Karlsruhe besucht. Können Sie für uns bitte mal Ihre Eindrücke von Europas größter Messe für digitale Bildung zusammenfassen?
Boser: Es war toll zu sehen, wie viele unterschiedliche Aussteller vor Ort sind. Nach zweieinhalb Jahren Pandemie hat man gemerkt, wie wichtig solch eine Präsenzveranstaltung ist. Es war auch sehr viel Interesse an dem vorhanden, was das Land macht und welche Neuerungen es gibt. Ich hoffe, dass wir nach den zurückliegenden Pandemie-Monaten, in denen auch im digitalen Bereich vor allem Schnelligkeit gefragt war, nun wieder mehr Gelegenheiten für Tiefe und Breite haben. Dass man also wieder mehr über den Tellerrand schauen und das Vorangebrachte noch besser weiterentwickeln kann. Hier hat die Learntec Mut verbreitet, und es wurde einmal mehr klargemacht: Das Digitale ist in der Bildung angekommen. Gut war auch zu sehen, dass viele Schulträger auf der Messe waren. Das zeigt, dass sie sich intensiv mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen. Sie konnten sehen, wie breit die Digitalisierung in der Bildung aufgestellte ist, dass es neben Lernmanagementsystemen und Hardware auch weitere Zukunftstechnologien gibt, die sich für Schulen eignen können. Die Träger konnten gut vergleichen: Wo stehen wir und wohin könnte man noch gehen?
Sie sind mit dem Kultusministerium auch einen weiteren digitalen Schritt gegangen. Denn Sie haben unseren neuen Messenger-Service über Threema per digitalem Knopfdruck gestartet. Wir haben auch bereits einige positive Rückmeldungen erhalten und einen Tag nach der Freischaltung etwa 1.500 Abonnentinnen und Abonnenten. Was erhoffen Sie sich von dem Dienst?
Boser: Zunächst freue ich mich über das Interesse und hoffe, dass es noch steigt und unser neues Angebot langfristig gut genutzt wird. Wir wissen, dass sich viele Menschen über Bildung informieren möchten und auch wissen wollen, was am Ministerium für Kultus, Jugend und Sport gemacht wird. Das sind auch nicht „nur“ Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte oder Eltern. Man merkt oft, dass gar nicht bekannt ist, was wir am Ministerium alles machen. Mit dem datensicheren Informationsdienst haben wir nun einen weiteren und sehr direkten Weg, um zu informieren, um zu zeigen, was es im Bildungsbereich gibt, womit wir uns beschäftigen. Außerdem bietet uns Threema die Möglichkeit, sehr schnell und zielgerichtet Informationen zu verbreiten. So können wir etwa direkt auf die Handys der Nutzerinnen und Nutzer eine Unwetterwarnung und Infos zu möglicherweise daraus folgende Schulschließungen schicken.
Und was war Ihr Wow-Moment auf der Messe?
Boser: Es waren viele kleine, denn das Angebot war so umfangreich. Die Besucherinnen und Besucher konnten eindrücklich sehen, dass digitale Bildung ein sehr breites Feld ist. Es ist extrem wichtig, dass das alle Handelnden wissen. Ein Beispiel ist KI (Künstliche Intelligenz), es ist beeindruckend, was da möglich ist. Freilich gibt es hier Hürden - etwa die Daten betreffend. Aber mit KI kann man gut auf Heterogenität reagieren, die wir ja auch an unseren Schulen haben. Auch VR (virtual reality) bietet neue Möglichkeiten, Wissen zu vermitteln. Diese Zukunftstechnologien sollten wir im Bildungsbereich genauso mitdenken. Es hat mich auch gefreut, dass wir an unserem gemeinsamen Stand mit ZSL und IBBW viele positive Rückmeldungen erfahren haben und wir zeigen konnten, was unsere Systeme bereits können. Manche beschäftigen sich oft nur oberflächlich mit Moodle, itslearning oder Big Blue Button. Auf der Learntec haben die Besucherinnen und Besucher eindrücklich sehen können, was auf diesen Systemen mittlerweile geht. Da gab es sicher den einen oder anderen Wow-Moment. Die Messe war also auch eine gute Chance für uns, mal konkret zu zeigen, was in der digitalen Bildung in Baden-Württemberg bereits alles möglich ist.